Handball Torfabrik Damgaard/Weber läuft auf Hochtouren
SCM-Duo macht in den letzten zwei Spielen Dampf. Zudem deutet sich ein „Ringtausch“ zwischen Lemke und Melsungens Rnic an.
Magdeburg l Die Zahlen sprechen für sich: Michael Damgaard und Robert Weber – die Torfabrik des SC Magdeburg – machen momentan mächtig Dampf. Die beiden Torjäger drückten vor allem den letzten zwei siegreichen Spielen gegen Wetzlar (30:26) und Stuttgart (32:31) ihren persönlichen Stempel auf. Das führte dazu, dass fast zwei Drittel (61,3 Prozent) aller Tore des Pokalsiegers in den besagten zwei Partien auf das Konto des dänischen Rückraum-Kanoniers (10, 10) und des österreichischen Flügelflitzers (8, 10) gingen.
Und auch eines der schönsten Tore der jüngsten Vergangenheit war eine Co-Produktion des Duos: Gegen Wetzlar gelang in der 58. Minute ein traumhaftes Kemper-Tor, nachdem Dam-gaard dem einfliegenden Weber den Ball perfekt zugespielt hatte. Das Magdeburger Publikum war entzückt und spendete Applaus.
Zudem schaffte Weber, der sich selbst in der Katagorie „spektakulärer Spieler“ einordnet, mit seinem „Pirouetten-Treffer“ gegen den TBV Lemgo den Sprung in die Sechser-Auswahl zum „Tor des Monats September“, über das derzeit gerade abgestimmt wird.
Die deutliche Steigerung der SCM-Torjäger kam zur rechten Zeit, stand der Club doch nach dem Holperstart in die Saison bereits „mit dem Rücken zur Wand“, wie Weber in einem Interview mit Sport1 befand. Offensichtlich brauchte aber auch der Österreicher selbst etwas Zeit, um sich mit der neuen Situation und der gewachsenen Konkurrenz durch Neuzugang Daniel Pettersson anzufreunden. „Plötzlich kam dieser Schnitt, dass ich teilweise gar nicht mehr gespielt habe oder nur Kurzeinsätze hatte“, sagt Weber, der beispielsweise gegen Wetzlar nur zu den Siebenmetern (6/6) und in der Endphase randurfte. Diese Zwangspausen auf der Bank seien „sehr, sehr schwierig“ zu schlucken gewesen, gesteht der 30-Jährige. „Ich möchte nun mal immer spielen und Tore werfen.“ Aber das sei ja nichts Ehrenrühriges.
Auch für Damgaard sei es zu Saisonbeginn „keine leichte Situation“ gewesen, bricht SCM-Manager Marc Schmedt eine Lanze für den Dänen: „Da ist auf einen mit 26 Jahren doch noch recht jungen Spieler mit Geburt des ersten Kindes, Hochzeit und nicht zuletzt den Olympiasieg vieles in kurzer Zeit eingestürzt. Das zu ordnen, war für ihn sicherlich nicht so leicht.“
Interne Konkurrenz auf Augenhöhe braucht Damgaard in nächster Zeit kaum befürchten. Das könnte sich allerdings zur neuen Saison ändern, denn nach Volksstimme-Informationen bahnt sich ein „Ringtausch“ zwischen Melsungen, in Person von Serben-Star Momir Rnic, und dem SCM (Finn Lemke) an. Zur Saison 2014/15 war Rnic (92 Länderspiele/170 Tore) schon einmal beim SCM als Verstärkung im Gespräch. Fakt ist indes, dass Lemke den 28-jährigen Rückraumspieler in Melsungen beerben wird. Rnics Vertrag läuft zum Saisonende aus.