Tennis Sinner schüttelt Doping-Wirbel ab: Auftaktsieg bei US Open
Mit Spannung wurde der erste sportliche Auftritt von Jannik Sinner bei den US Open nach Bekanntwerden des Doping-Freispruchs erwartet. Der Start gerät zunächst holprig.
New York - Nach anfänglicher Nervosität hat Jannik Sinner sein erstes Spiel bei den US Open nach Bekanntwerden des Doping-Freispruchs klar für sich entschieden. Der Tennis-Weltranglistenerste aus Italien bezwang zum Auftakt des Grand-Slam-Turniers in New York den Amerikaner Mackenzie McDonald mit 2:6, 6:2, 6:1, 6:2. In der zweiten Runde trifft der 23-Jährige auf den US-Profi Alex Michelsen.
Die Zuschauer im Arthur Ashe Stadium empfingen Sinner nach dem tagelangen Wirbel um dessen zwei positive Dopingtests und dem anschließenden Freispruch am frühen Nachmittag freundlich mit Applaus. Es gab keine Buhrufe und sonstigen Unmutsbekundungen für ihn.
Ungleichbehandlung angeprangert
Nach zwei positiven Tests im März auf das verbotene anabole Steroid Clostebol war Sinner nach Angaben der verantwortlichen Tennis-Agentur Itia vor gut einer Woche von einem unabhängigen Gericht freigesprochen worden. Die Erläuterung des Australian-Open-Siegers, dass das verbotene Mittel durch eine Massage versehentlich in seinen Körper gekommen sei, wurde als schlüssig angesehen. Einige Spieler wie Novak Djokovic hatten eine Ungleichbehandlung anderer Profis in ähnlichen Situationen angeprangert.
Sportlich zeigte Sinner zu Beginn ungewohnte Schwächen. Der Südtiroler kam mit dem unorthodoxen Stil seines Gegners mit zahlreichen unterschnittenen Bällen nicht zurecht. Nach verlorenem erstem Durchgang drehte Sinner mit seinem druckvollem Spiel aber auf und gestattete McDonald in den folgenden drei Sätzen nur noch fünf Spielgewinne. Nach dem Sieg beim Masters-1000-Turnier in Cincinnati als Generalprobe ist Sinner auch bei den US Open einer der großen Titelfavoriten.