Frauen-Handball, Mitteldeutsche Oberliga Der HC Salzland 06 bezwingt den TSV Gera-Zwötzen deutlich mit 40:21 (21:8) Souveräner Auftritt erspart Trainer Nils Lässing die zweite Auszeit
Staßfurt (nwu) l Der Hallensprecher kündigte beim Handballspiel des HC Salzland 06 gegen den TSV Gera-Zwötzen das Timeout der Gäste an wie gewöhnlich. "Auszeit für den TSV durch ihren Trainer Volker Rother." Er hatte nicht mitbekommen, dass dieser gar nicht mehr anwesend war. Rother hatte am Sonnabend Geburtstag und nach knapp 40 Minuten Spielzeit die Halle verlassen, um rechtzeitig zu einer privaten Feier in Hannover einzutreffen. Viel verpasst hat er nicht mehr. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt schon lange entschieden für die Wildgänse. Am Ende fuhren sie einen deutlichen 40:21 (21:8)-Sieg und damit im dritten Heimspiel den dritten Erfolg in der Mitteldeutschen Oberliga ein.
Der HCS legte bereits in der ersten Halbzeit den Grundstein. Stück für Stück setzten sich die Salzländerinnen ab. Hielten die Gäste zu Beginn beim 7:3 (10.) und 8:4 (12.) noch den Anschluss, erreichte der Rückstand beim 17:7 (22.) erstmals den zweistelligen Bereich.
Besonders über das Konterspiel erzielte der HC Salzland einfache Tore. Bei den Gästen traf fast nur Agota Skrapics durch Einzelaktionen. Die restlichen Angriffsbemühungen waren meist eine sicher Beute der HCS-Abwehr.
Auch Salzland-Trainer Nils Lässing war mit dem Defensivverhalten zufrieden. Neben der Tatsache, einen Pflichtsieg eingefahren zu haben, erfreute den Coach besonders die Art und Weise. Zwar schlichen sich im zweiten Abschnitt mehr technische Fehler ein als im ersten Durchgang. "Doch es war kein so krasser Abfall wie noch gegen Zwickau."
Da hatte bei den Wildgänse nach einer ähnlich deutlichen Pausenführung die Konzen-tration nachgelassen. "Das war diesmal nicht der Fall. Ganz im Gegenteil, es ist erfreulich zu sehen, dass wir so souverän gewinnen können."
Dass die Gäste sich zu keinem Zeitpunkt ihrem Schicksal fügten, sondern so gut wie eben möglich dagegenhielten, bewiesen die ersten Minuten der zweiten Hälfte. Vier Tore in Folge waren zwar nur ein kurzes Strohfeuer, zeigten aber die vorhandene Moral. "Wir konnten einfach nicht besser dagegenhalten", so Rother. Drei Spielerinnen mussten mit Magen-Darm-Problemen auflaufen.
Auch beim HCS entschärfte im Vorfeld die Grippe einige Akteure. Auch Torhütern Anika Lorf hatte es erwischt. Für sie stand Stand-By-Kraft Josephine Klauß die vollen 60 Minuten zwischen den Pfosten und entpuppte sich als zusätzlicher starker Rückhalt. Neben etlichen abgewehrten Würfen aus dem Feld parierte sie insgesamt fünf der neun Siebenmeter des TSV. "So eine starke Torhüterin gibt der Abwehr zusätzliche Sicherheit", so Lässing.
Er nahm übrigens aufgrund der deutlichen Führung keine Auszeit mehr in Hälfte zwei, sodass der Hallensprecher nur noch den Endstand feierlich bekanntgab.
HC Salzland 06: Klauß - Block (1), Rosiak (3), Günter (1), Retting (3), Jäger (7), Farken (3), Knappe (7/2), Sachse (3), Göpel (6), Sacher (3), Varkonyi (2/2), Schüler (1)
Siebenmeter: HC Salzland 5/5 - Gera-Zwötzen 9/4; Zeitstrafen: HC Salzland 4 - Gera-Zwötzen 6