Fußball, Testspiel: Schönebecker SC - Hallescher FC II 2:3 (2:1) SSC bringt sich durch "Schlafeinlagen" um den Erfolg
Schönebeck (bjr). Zur Pause fluchte Sebastian Deumeland, Torhüter der Landesliga-Fußballer vom Schönebecker SC noch: "Können wir denn nicht ein einziges Mal zu Null gewinnen?" Da sah er allerdings das Ende im Testspiel gegen den Verbandsligisten Hallescher FC II noch nicht kommen. Denn sein Team unterlag ges- tern trotz einer 2:1-Pausen- führung noch mit 2:3.
Auch SSC-Trainer Christian Kehr wurmte die Niederlage, wenngleich er bemüht war, das Positive aus dem Spiel mitzunehmen. "Jede Niederlage bringt neue Erkenntnisse. Ich habe die Mannschaft hinterher nach ihrem Gefühl gefragt und die Antwort lautete ¿Sch..., wir haben verloren.\' Wir haben uns durch einige ¿Schlafeinlagen\' selbst um den Lohn unseres Aufwandes gebracht", fasste der Trainer zusammen.
Wie es anders hätte laufen können, bewies die Mannschaft in der ersten Halbzeit. Schon nach rund zehn Minuten fand ein langer Ball von Abwehrchef Tobias Buchholz David Meinecke, dieser behielt die Nerven und schob zum 1:0 ein (11.). Und es sollte noch besser kommen: Rund eine Viertelstunde später fand ein Freistoß aus der eigenen Hälfte den Kopf von Marcus Bolze, der auf Thomas Wolff verlängerte. Erneut ließ sich Meinecke am langen Pfosten nicht lange bitten - 2:0 (26.). Angesichts der Zwei-Tore-Führung mag sich mancher im Stadion an der Magdeburger Straße verwundert die Augen gerieben haben, wer von beiden Teams eigentlich der Verbandsligist war. Zwar kam die HFC-Reserve ein ums andere Mal gefährlich vor das Tor von Deumeland, akute Gefahr bestand jedoch nicht. Bis zur 45. Minute, als eine der von Kehr angesprochenen "Schlafeinlagen" zum Anschlusstreffer führte. Ein Pass in die Tiefe überraschte die SSC-Abwehr, Halles Maximilian Schnelle besorgte mit dem Pausenpfiff das 1:2 aus Gästesicht (45.).
Es kam wie eingangs erwähnt noch schlimmer. Fünf Minuten waren im zweiten Abschnitt gespielt, da wehrte Buchholz auf der Linie einen Torversuch der Gäste ab. Beim Nachschuss durch Benjamin Knaak hatten dann aber weder er noch der zur Pause eingewechselte Keeper Christoph Breitmeier eine Chance zu reagieren - der 2:2-Ausgleich (49.). Doch auch auf der Gegenseite boten sich nun Chancen in großer Zahl. Vor allem der agile Danny Rothe strahlte permanente Torgefahr aus. "Wir spielen uns zwölf Chancen heraus, laufen viermal frei auf den Torhüter zu und scheitern jedes Mal im Abschluss", stellte Kehr dazu allerdings fest.
Bis dato hätte sich seine Elf für eine ganz starke erste Hälfte mit einem Punktgewinn belohnen können. "Doch durch eine Standardsituation schenken wir dann wieder ein besseres Ergebnis weg", beurteilte der Trainer den Hallenser Führungstreffer, bei dem Martin Fiebiger nach einer Ecke per Direktabnahme traf (61.). Bis zum Schlusspfiff sollte dem SSC kein weiterer Treffer mehr gelingen. "Dennoch bleibt für mich positiv haften, dass wir gegen einen HFC II, der sicher auch in der Verbandsliga eine gute Rolle spielen wird, ein gutes Spiel abgeliefert haben", sagte Kehr abschließend.
Schönebecker SC: Deumeland (46. Breitmeier) - Buchholz, Renger, Schulz, Schminder, Weijsfelt (29. Lindner), Wolff, Meinecke, Krause, Rothe, Bolze
Hallescher FC II: Tretop - Baierlein, Knaak, Trojandt, Fiebiger, Gundlach, Schnelle (61. Kituna), Nüchtern, Müller, Rezac (78. Tesinsky), Horhannisyan