Handball Allrounder des SCM wird zum Saisonende seine aktive Karriere beenden und sich dem Nachwuchs widmen Wiegert wechselt vom Spielfeld auf die Trainerbank
Magdeburg l Gedanken darüber, was nach einer Karriere als Profisportler kommt, muss sich auch jeder Handballer des SC Magdeburg früher oder später einmal stellen. Bennet Wiegert hat das getan und sich recht frühzeitig für eine berufliche Laufbahn als Trainer entschieden. Der Nachwuchs lag dem 30-Jährigen von Beginn an besonders am Herzen, schließlich durchlief er in Magdeburg selbst alle Stationen in der deutschlandweit anerkannten Handball-Talenteschmiede. Seit gestern steht nun fest, dass Wiegert das Nützliche und Unausweichliche mit dem Angenehmen verbinden kann, denn er findet sein zukünftiges Tätigkeitsfeld als Coach bei seinem Heimatverein.
Nach regulärem Auslauf seines Spielervertrages im Juni 2013 wechselt der Allrounder in den Nachwuchsbereich des SCM. Hier soll er nach Aussagen von Manager Marc Schmedt "in den nächsten Jahren schrittweise eine verantwortliche Position übernehmen". Zunächst stehe aber das Erreichen der A-Trainerlizenz im Vordergrund, für die Wiegert bereits seit längerem die erforderlichen Lehrgänge parallel zum Spiel- und Trainingsbetrieb absolviert.
Schmedt: "Es freut mich, dass wir Bennet langfristig an den Verein binden konnten. Wir tun gut daran, nach wie vor ein Auge auf die Entwicklung von Talenten zu haben, und wenn wir das beste Pferd im Stall haben, warum sollten wir bei der Trainersuche in die Ferne schweifen."
Wiegerts Arbeitsfeld werde in den nächsten Monaten gemeinsam mit den zuständigen Gremien des SC Magdeburg noch genauer definiert. "Denkbar ist die Übernahme einer Trainer-/ oder Co-Trainertätigkeit. Ebenso ist eine Tätigkeit als Jugendkoordinator vorstellbar. Das wird man sehen."
Wiegert selbst schmollt nicht, dass der Verein seine sportliche Zukunft ohne ihn plant und damit quasi vollendete Tatsachen geschaffen hat. "Der Verein hat sich fair verhalten und mir früh mitgeteilt, dass er einen anderen sportlichen Weg einschlägt. Deswegen musste ich auch nicht lange überlegen, als man mir das sehr faire Angebot gemacht hat, als Trainer in den Nachwuchsbereich zu wechseln. Ich habe als Spieler meine Erfahrungen gemacht, und ich weiß auch, wo mein Zuhause ist", scheint "Benno" mit sich im Reinen, dass seine Handball-Karriere mit 31 Jahren und damit doch recht frühzeitig endet.
"Sicher hätte Bennet noch ein, zwei Jahre irgendwoanders in der ersten oder zweiten Liga spielen können, aber ich begrüße es sehr, dass wir so einen renommierten Athleten bei uns halten können", erklärte gestern SCM-Präsident Dirk Roswandowicz. Er sehe in der Mitfinanzierung der Trainerstelle die Chance, etwas von der Unterstützung zurückzugeben, die der Gesamtverein durch die Profi-Handball-Abteilung jährlich erhalte: "Ohne diese sechsstellige Summe könnte der Bereich Leistungssport im Gesamtverein nicht existieren."