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Formel 1 Wolff: Deutschland hat noch Kater nach den Schumacher-Jahren

Der Mercedes-Teamchef Toto Wolff wundert sich. Kein Rennen in Deutschland, und die Begeisterung früherer Jahre ist weg. Er fragt sich aber auch, ob bestimmte Bedingungen passen.

Von dpa 20.11.2024, 08:30
Wolff spricht in einem Interview über die Formel 1 in Deutschland.
Wolff spricht in einem Interview über die Formel 1 in Deutschland. Bradley Collyer/Press Association/dpa

Las Vegas - Für Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hat Deutschland in Sachen Formel 1 „noch den Kater nach den Schumacher-Jahren“. In einem Interview der „Stuttgarter Zeitung“ betonte der Österreicher: „Es ist ein merkwürdiges deutsches Phänomen, und niemand kann es sich richtig erklären.“

Gemeint ist, dass zum einen Deutschland seit einiger Zeit nicht mehr fester Bestandteil des Rennkalenders der Motorsport-Königsklasse ist, obwohl es zu den Hochzeiten von Michael Schumacher phasenweise sogar zwei Rennen im Jahr gegeben hatte. Zudem ist die Formel 1 in diesem Jahr mit Ausnahme von sieben Rennen aus dem Free-TV verschwunden.

„Es gab laufend große deutsche Fahrer, zuletzt Nico Rosberg und Sebastian Vettel“, erinnerte Wolff. Aber eine Begeisterung wie zu den Schumacher-Zeiten konnten weder Vettel mit seinen vier WM-Titeln von 2010 bis 2013 noch Rosberg als Weltmeister 2016 entfachen.

Will man in Deutschland in einen Grand Prix investieren?

2019 fand zum letzten Mal auf dem Hockenheimring ein Formel-1-Rennen statt, im Jahr darauf sprang der Nürburgring während der Corona-Pandemie ein. Zuvor hatte es 2013 den letzten Grand Prix in der Eifel gegeben.

„Für den richtigen Return on Investment braucht es zunächst jemand, der investiert. Ich frage mich: Sind die politischen und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland so, dass man in einen Grand Prix investieren will?“, sagte Wolff. Natürlich könne man der Meinung sein, dass man Autos, die im Kreis fahren, nicht unbedingt brauche. 

„Aber wir sind Hightech, wir sind Innovation, und wir haben die Unterstützung von unzähligen Menschen. Bei mir zu Hause in Österreich unterstützen Politiker aller Couleur das Rennen, weil sie den Mehrwert erkennen“, betonte der gebürtige Wiener.