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Handball Daniel Fischer ist Torhüter der ersten Männermannschaft und erster Vorsitzender des Diesdorfer SV Würdiger Abschied als Aktiver im Jahr der Jubiläen

Von Florian Schulz 12.10.2013, 01:12

Er lebt den Handball und vor allem den Diesdorfer SV. Daniel Fischer ist nicht nur Torhüter der ersten Männermannschaft in der 2. Nordliga, sondern zugleich auch noch Vereinsvorsitzender des DSV.

Diesdorf l Der Diesdorfer SV hat Daniel Fischer viel zu verdanken, andersherum ist es allerdings genauso. Der 39-Jährige sorgte vor 19 Jahren (1994) mit dafür, dass die Handballsparte beim DSV wieder ins Leben gerufen wurde. So lange ist Fischer übrigens auch schon dabei, seit 2009 führt er den Verein als erster Vorsitzender.

Daniel Fischer beginnt beim DSV in der Sparte Fußball

Daniel Fischer ist seit 1984 Mitglied bei seinem Heimatverein. Angefangen hat er als Fußballer, 1990 schloss er sich der Sparte Volleyball an. Vier Jahre später wurde Fischer als Handballer glücklich. Zuvor hatte es in Diesdorf nur ein kurzes Intermezzo einer Handball-Männermannschaft gegeben, die sich nur wenige Jahre im Spielbetrieb befand und sich dann wieder auflöste. Die DSV-Herren starteten 1994 einen weiteren, diesmal auch erfolgreichen Versuch. Damals noch ohne Trainer starteten sie in der Kreisliga. "Wir haben in unserer ersten Saison noch viel Lehrgeld gezahlt", erinnert sich Fischer zurück. Im zweiten Spieljahr gab es zumindest den ersten Achtungserfolg. Tabellenführer VfB Klötze 07 wurde bezwungen, es blieb allerdings auch der einzige Saisonsieg für die Diesdorfer.

Daniel Fischer hütete schon damals das Tor. "Das war schon immer meine Position. Das habe ich schon in der Schule, als wir im Sportunterricht mit unserem Lehrer Heinz Borchert Handball gespielt haben, herausgefunden", erzählt der 39-Jährige. An dieser Sportart liebt der Diesdorfer generell "die Gemeinschaft. Es macht einfach Spaß. Man hat Höhen und Tiefen mitgemacht und sitzt nach den Spielen immer zusammen zur Auswertung".

Heute spielt die erste Männermannschaft des DSV in der 2. Nordliga, die zweite Vertretung, die sich vor Saisonbeginn bildete, in der Kreisliga. Für Daniel Fischer wird die Saison 2013/2014 vermutlich die letzte sein. Genau 20 Jahre wäre er dann dabei. Die Höhepunkte seiner Karriere waren laut eigener Auskunft die Duelle vor einigen Jahren mit der SG (heute HV) Solpke/Mieste III, die mit vielen erfahrenen Spielern auflief. Außerdem erinnert sich der 39-Jährige auch immer wieder gern an das Freundschaftsspiel auf Rasen gegen Bundesligist SC Magdeburg im Jahr 1998 im Rahmen des 125. Vereinsgeburtstages zurück, wo er unter anderem gegen sein großes Idol Henning Fritz spielen durfte.

"Man sagt mir immer, dass ich schnelle Reaktionen habe und ich bleibe lange stehen, um dem gegnerischen Angreifer den Winkel so kurz wie möglich zu machen", spricht Daniel Fischer über seine Stärken. Er erlebte viele Kreismeisterschaften mit, wurde zudem 2004 Kreispokalsieger. Fischers Stärken sprachen sich herum. "Es gab auch Angebote von anderen Vereinen", erklärt Fischer, der aber keine Namen nennen möchte. Die 2. Nordliga bleibt somit die höchste Spielklasse, in der der ehrgeizige und eher ruhige Westaltmärker jemals gespielt hat. Nach der Saison soll Schluss sein. "Ich habe meiner Familie versprochen, dass ich kürzertreten werde", sagt der Vater von drei Kindern, der beruflich als Qualitätsprüfer tätig ist. "Der Handball wird mir fehlen, das weiß ich jetzt schon. Es wird sicherlich dann immer noch Anfragen geben, ob ich nicht noch mal aushelfen könnte. Die Mannschaft baut auf mich", sagt der 39-Jährige, der immer noch regelmäßig das Training aufsucht.

Doppelfunktion stellt für den 39-Jährigen kein Problem dar

Daniel Fischer bleibt dem Verein als erster Vorsitzender jedoch erhalten. Seit 2009 übt er diesen Posten aus. Zuvor war er seit 2003 stellvertretender Vereinschef. Als sein Vorgänger Heinz Borchert 2009 aus Altersgründen das Amt abgeben wollte, fragte er zunächst bei Fischer nach, ob er das Amt übernehmen würde. Dazu erklärte sich der heute 39-Jährige bereit. "Das hat mich einfach gereizt", begründet Daniel Fischer seine Entscheidung, der sich pro Woche um die fünf Stunden Zeit für seinen Verein des Herzens nimmt. Die Doppelfunktion als Spieler und Vereinschef stellt für den Westaltmärker kein Problem dar. "Ich werde vom Vorstand gut unterstützt. Das gilt vor allem für meinen Stellvertreter Sigurd Lüchow. Er leistet wirklich gute Arbeit", sagt der Diesdorfer. Pikant: Lüchow ist Fischers Trainer in der ersten Handball-Männermannschaft. Für den Verein wünscht sich Daniel Fischer, dass er in dieser Größe bestehen bleibt. "Es wäre schön, wenn wir uns generell im Nachwuchsbereich noch etwas verstärken könnten", verrät der 39-Jährige.

Fischer war übrigens auch von 2005 bis 2010 Trainer im Handball-Nachwuchs des Diesdorfer SV - von der männlichen D- bis zur A-Jugend. Er blieb dort genau wie als Spieler "die Ruhe in Person, auch wenn ich ab und an mal laut werden kann". Diese Spielzeit genießt Fischer nun noch und hofft, dass die erste Vertretung den Klassenerhalt in der 2. Nordliga schafft. Schließlich möchte er nicht als Absteiger seine aktive Karriere beenden. Bevor Letzteres allerdings der Fall sein wird, stehen noch zwei Jubiläen im kommenden Jahr an. 2014 wird die Sparte Handball des Diesdorfer SV im Rahmen ihres 20-jährigen Bestehens voraussichtlich ein hochkarätiges Spiel organisieren, zudem feiert Fischer selbst seinen 40. Geburtstag. Ein würdiger Rahmen also für Daniel Fischer, um sich zumindest als Aktiver zu verabschieden.