Wiederansiedlungsprojekte Zahl der Luchse in Deutschland steigt
Wegen seines begehrten Fells und als Räuber von Nutztieren wurde der Luchs lange Zeit gejagt. Aus weiten Teilen Mittel- und Südeuropas war er fast verschwunden. Im Jahr 2017 wuchsen die Bestände in Deutschland stetig.
Berlin (dpa) - In Deutschland leben immer mehr Luchse in feier Natur. Vor allem im Harz gebe es einen steten Zuwachs, wie Moritz Klose, Wildtierexperte der Umweltschutzorganisation WWF, sagte. Auch im Bayerischen Wald seien im laufenden Jahr mehr Wildkatzen nachgewiesen worden als noch 2016.
Und im Pfälzer Wald werde in der kommenden Woche erneut eine Luchsin ausgewildert - das neunte Tier seit dem vergangenen Jahr. In der Jahresbilanz für 2017 sprach der WWF von insgesamt 100 bis 130 Luchsen, die in deutschen Wäldern leben.
Ein entscheidender Grund für die wachsende Population seien Wiederansiedlungsprojekte, bei denen Tiere ausgewildert werden. "Der Luchs ist ein typischer Waldbewohner", erklärte Klose. Große, ungestörte Waldgebiete seien seine bevorzugte Heimat. Damit gebe es auch einen Unterschied zu Wölfen, die grundsätzlich in verschiedenen Landschaften zurechtkämen.
Die Zukunft der Luchse in Deutschland ist aus Sicht des WWF allerdings unsicher. In seiner Jahresbilanz werden Wilderei und Straßenverkehr als Bedrohung genannt. Allein in Bayern seien zwischen 2010 und 2017 mindestens sechs Luchse geschossen, vergiftet oder auf andere Weise vom Menschen getötet worden. Als Reaktion darauf fordert der WWF eine nationale Wildtierbehörde und entsprechende Stabsstellen bei Landeskriminalämtern und Umweltministerien.