Erweiterungspläne in Friedrichsbrunn Feuerwehr-Nachwuchs im Harz: Kinder und Jugendliche bei Thale erhalten endlich eigenen Platz
Friedrichsbrunn im Harz hat ein Problem: Der Feuerwehr fehlt ausreichend Platz, um den eigenen Nachwuchs auszubilden. Was nun für 350.000 Euro in dem Ortsteil von Thale gebaut werden soll.
Friedrichsbrunn/MZ. - In Größe und etwa auch in der Elastizität unterschieden sich die Schläuche und Rohre bei der Feuerwehr. Für verschiedene Aufgaben gibt es unterschiedliche Durchmesser, die mit speziellen Verbringungen kombiniert werden können. Das wissen schon die jüngsten Brandbekämpfer in Friedrichsbrunn – Materialkunde gehört von Anfang an dazu. Seit einem guten Jahr hat die Ortswehr eine Kinderfeuerwehr, eine Jugendfeuerwehr mit älteren Mitgliedern gibt es auch. Der Nachwuchs muss oft in der Fahrzeughalle trainieren, weil ein eigener Raum fehlt. Das soll sich aber ändern: Ein Schulungsraum für die Jugend ist im geplanten Anbau vorgesehen.
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Dieser ist zwar noch Zukunftsmusik, das Vorhaben nun aber einen Schritt weiter: Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) hat einen Fördermittelbescheid für das Feuerwehrhaus des Thalenser Ortsteils übergeben. Das Land unterstützt die Investition mit 115.000 Euro.
Problem bei Feuerwehr in Friedrichsbrunn besteht seit 2019
„Damit können wir ein Problem anpacken, das seit 2019 besteht“, sagt Thales Bürgermeister Maik Zedschack (CDU) bei der Übergabe: „Damals konnten wir nur den ersten Bauabschnitt finanzieren und umsetzen.“ Jetzt mit dem Fördergeld sei die Stadt dem Vorhaben, die Feuerwache Friedrichsbrunn zu erweitern, etwas nähergekommen. Mit geschätzt rund 350.000 Euro wird es zu Buche schlagen. Den Eigenanteil aufzubringen, werde bestimmt gelingen. „Es ist ein Stück weit eine Anerkennung für das Ehrenamt.“
2020 nahmen die Kameraden ihr neues Depot in Empfang. Es hatte letztlich 1,45 Millionen Euro gekostet, diese teilten sich das Land und die Stadt Thale ungefähr zur Hälfte. Dass irgendwann ein Anbau kommt, war vorgesehen: Ein Blick auf die Bauzeichnung zeigt, dass eine Öffnung vom Bestands- zum Anbau vorhanden ist. Die Zeichnungen hängen beim Besuch der Ministerin aus.
Vor allem geht es aber um die Übergabe des „druckfrischen“ Bescheides. Zieschang: Mit den neuen Räumen für die Ortsfeuerwehr würden „gute Schulungsmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen für die Kameradinnen und Kameraden geschaffen, welche für die Ausübung des so wichtigen Ehrenamts unverzichtbar sind.“ Erfreulich sei, so die Ministerin, dass die Jugendfeuerwehr künftig „einen Bereich für sich“ hat.
Das helfe dem Nachwuchs ungemein, der Anbau sei ein Mehrwert für die Wehr, sagen Alexander Fitzel und Daniel Goldschmidt von der Ortswehrleitung. Ihr Dank geht ebenfalls an die Stadtverwaltung, „die das Projekt nicht aus den Augen gelassen hat“. Rathaus-Chef Zedschack liege ihm wegen Förderanträgen „ständig in den Ohren“, bestätigte der Harzer Landtagsabgeordnete Ulrich Thomas (CDU).
Friedrichsbrunner Feuerwehr muss lange auf Verstärkung warten
Friedrichsbrunn hat die Förderung und die künftige Erweiterung verdient, findet Thales Stadtwehrleiter Steffen Bornemann: Die Truppe zeichne sich durch „viel aktives Handeln“ aus. Außerdem gehe es um die „sensible geografische Lage“ von Friedrichsbrunn und auch dem benachbarten Allrode. Bis im Einsatzfall Verstärkung aus Thale vor Ort ist, dauere es 20 Minuten, gibt Bornemann ein Beispiel. Auch der Stadtwehrleiter freut sich auf den zukünftigen Arbeitsraum für die Jugendfeuerwehr Friedrichsbrunn.
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In dieser – „hier, aber drei Häuser weiter“ – startete der stellvertretende Kreisbrandmeister Sebastian Petrusch seine Feuerwehr-Karriere, wie er den Anwesenden erzählt. Sein Dank richtet sich an die Stadt- und Ortschaftsräte sowie an Zieschangs Haus.