Gutachten zum Erdrutsch von Nachterstedt kommen im Sommer
Magdeburg - Knapp vier Jahre nach dem Erdrutsch von Nachterstedt mit drei Toten ist die genaue Ursache noch immer nicht ganz klar. Das Landesamt für Geologie sowie die Lausitzer- und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) wollen ihre Gutachten zur genauen Unglücksursache erst im Frühsommer vorlegen. Einen Medienbericht, wonach sich die Gutachter in der Bewertung widersprechen würden, wiesen Sprecher des zuständigen Wirtschaftsministeriums und der LMBV am Samstag zurück. "Die beiden Gutachten sind noch gar nicht fertig", sagte Ministeriumssprecherin Beate Hagen. Sie werden erst Mitte des Jahres erwartet und dann ausgewertet. LMBV-Sprecher Uwe Steinhuber bestätigte dies.
Die "Mitteldeutsche Zeitung" (Samstag) hatte berichtet, dass Untersuchungen des Bergbausanierers LMBV belegen würden, dass ein eingestürzter Hohlraum für das Unglück verantwortlich sei. Experten des Landesamtes für Geologie sollen dagegen davon ausgehen, dass die bebaute Kippe nicht stabil war. Diese sei abgerutscht, nachdem der Tagebausee geflutet worden sei.
Am 18. Juli 2009 waren nach aktuellen Erkenntnissen rund vier Millionen Kubikmeter Erdreich samt drei Doppelhaushälften in den See gestürzt. Drei Menschen kamen dabei ums Leben. 40 Menschen mussten ihre Heime damals sofort verlassen.