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Ehepaar aus Loitsche gehört nun komplettes Grundstück / Gemeinde verkaufte Mini-Areal Problem mit kleinen Flächen gelöst

Von Gudrun Oelze 02.01.2013, 01:43

Seit mehreren Generationen in Familienbesitz, musste Werner Güttner kürzlich feststellen, dass seine Hofstelle in Loitsche ihm gar nicht komplett gehörte. Wenige Quadratmeter waren Eigentum der Gemeinde, ohne die der von Güttners beabsichtigte Verkauf von Haus und Hof aber scheitern würde. Doch die Gemeinde lehnte eine Veräußerung dieser Flächen zunächst ab.

Um 1880 erbauten Werner Güttners Urgroßeltern in der Flur 3 der Gemarkung Loitsche einen kleinen Hof mit Wohnhaus. Seither war das Grundstück in Familienbesitz und seit 1993 Eigentum von Werner Güttner. Als er die geerbte Hofstelle jetzt verkaufen wollte, brachte ein Blick ins Grundbuch zutage, was anscheinend in Vergessenheit geraten und bei früheren Umschreibungen wohl immer übersehen worden war: Von dem gesamten bebauten Grundstück in der Ramster Straße in Loitsche gehörten ihm winzige Teilflächen nicht.

Sie sind Eigentum der Gemeinde, von der der Hofbesitzer sie nun kaufen wollte, um das Grundstück dann komplett verkaufen zu können. Werner Güttner beantragte also Anfang Juli 2012 bei der Gemeinde den Erwerb dieser wenigen Quadratmeter Grund und Boden, die sich zwar auf seinem Hof befinden, ihm aber nicht gehörten.

Eigentlich sollte dies kein Problem sein, denn was will die Gemeinde schon damit anfangen, dachte er sich - und irrte. Denn der Gemeinderat lehnte - ohne Angabe von Gründen - den Verkauf der von Werner Güttner begehrten Grundstücke ab.

"Damit ist unser Hof so gut wie unverkäuflich", stellte die Familie verzweifelt fest, brach doch damit deren persönliche Finanz- und Lebensplanung zusammen. Denn aus dem Verkauf dieses Erbes erhoffte sie sich, eine kleine Rücklage fürs Alter bilden zu können. "Vor Jahren mussten wir einen Teil unseres Flurstücks für eine Straße an die Gemeinde verkaufen, was wir selbstverständlich taten", erinnert sich Werner Güttner. Umso enttäuschter sei er nun, dass ihm die Gemeinde die sachgerechte Regelung der Eigentumsverhältnisse auf seinem Grundstück verwehre, zumal die Kommune mit den ihr gehörenden Splitterflächen doch gar nichts anfangen könne.

Solche und ähnliche Schreiben richtete Werner Güttner an Kreisverwaltung, Petitionsausschuss des Landtags und auch an die Redaktion Leseranwalt. Die Kommunalaufsichtsbehörde teilte ihm mit, dass "ein Einschreiten ... gegenüber der Gemeinde Loitsche-Heinrichsberg nicht erforderlich" sei, da der ablehnende Beschluss zu seinem Kaufgesuch im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung stattfand und kein Rechtsverstoß festgestellt werden konnte.

Die Anfrage unserer Redaktion direkt in Loitsche blieb auch unbeantwortet, bis wir uns an die Verbandsgemeinde Elbe-Heide wandten und nach den Gründen für die ablehnende Haltung zum Verkauf der Flächen fragten.

Welches öffentliche Interesse an den seit Ewigkeiten im Familienbesitz befindlichen und bewirtschafteten Kleinstflächen auf dem Hof von Familie Güttner bestehen sollte, erfuhren wir zwar auch nicht, wohl aber, dass sich der Gemeinderat Anfang Dezember erneut mit diesem Thema befassen werde.

Und das Ergebnis dieser Beratung lautete: Die kommunale Vertretung hat nun doch den Verkauf der betreffenden Flurstücke an Familie Güttner beschlossen. "Wir waren schon beim Notar. Jetzt besitzen wir auch die Teilstücke", freute sich diese. Jetzt können die Güttners intensiv nach einem Käufer des ihnen endlich komplett gehörenden Grundstücks suchen.