Umwelt und Bauen „Schloss Randau“ in Magdeburg: Neuer Vorschlag zur Rettung von Gutshaus
Im Magdeburger Ortsteil Randau steht ein schlossähnliches Gutshaus. Es ist seit Jahren ungenutzt und in keinem guten Zustand. Anwohner wünschen sich eine Erneuerung. Nun gibt es eine neue Idee.
Magdeburg - Wer über die Kreisstraße nach Randau einfährt, kann es kaum übersehen. Direkt am Ortseingang steht ein schlossähnliches Gutshaus mit eigener Mauer und kleiner Parkanlage.
Das Schloss Randau war einst das Aushängeschild für den Ort. Zu DDR-Zeiten wurde das klassizistisch anmutende Anwesen als Grundschule, Kindergarten und „Station junger Touristen“ genutzt. Heute ist davon kaum mehr etwas zu erahnen. Das Herrenhaus steht seit Jahren leer und verfällt, der Gutspark ist weitgehend sich selbst überlassen.
"Schloss Randau" in Magdeburg: Mauer stürzt teilweise ein
Pläne, das Gebäude zu sanieren und mit neuem Leben zu erfüllen, blieben bislang offenbar unerfüllt. Im Juni 2021 war ein Teil der historischen Schlossmauer eingestürzt und notdürftig mit Sperrbaken gesichert worden. Auch die Remisen sind im desolaten Zustand. Eine Erneuerung steht aus. Das Schloss Randau befindet sich im Privatbesitz.
Doch nun gibt es eine neue Idee, wie der Verfall von Schloss Randau gestoppt und dieses mit neuem Leben erfüllt werden könnte. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (AHA) schlägt die Nutzung des Gutshauses als Umwelt- und Naturbildungsstätte für die Bevölkerung mit besonderen Bereichen für Kinder und Jugendliche vor.
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Der Verein begründet diesen Vorschlag mit der Lage des Gebäudes im Umfeld mehrerer, wertvoller Schutzgebiet. Zu nennen ist das Flora-Fauna-Habitat „Elbaue zwischen Saalemündung und Magdeburg“, das Landschaftsschutzgebiet „Mittlere Elbe“ oder das Naturschutzgebiet „Kreuzhorst“ in direkter Nachbarschaft. Unmittelbar neben dem Schloss verläuft zudem die Dornburger Alte Elbe.
Neue Regionalgruppe soll gebildet werden
Kurzum: Der geschützte und vielfältige Natur- und Landschaftsraum der Elbe und ihrer Aue biete einen umfassenden Betätigungsraum für ein mögliches Umwelt- und Naturschutzbildungszentrum Schloss Randau, wie der Arbeitskreis in einer Mitteilung formuliert.
Der Verein will dafür beim Land Sachsen-Anhalt, in Magdeburg, Schönebeck und Gommern sowie dem Salzlandkreis und Jerichower Land werben. Parallel werde die Bildung einer Regionalgruppe Magdeburg und Umland angestrebt. Wer sich einbringen möchte, findet auf www.aha-halle.de im Internet weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten.
Günther Kräuter ist Ortsbürgermeister von Randau-Calenberge. Er appelliert seit Jahren für eine Sanierung von Schloss Randau. Der Verfall müsse endlich gestoppt werden. Zuletzt hatte er sich für eine Reaktivierung des Gutshauses als Schullandheim starkgemacht. Bisher vergeblich.
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„Das Schloss verkommt immer mehr“, konstatiert Kräuter. Eine Umnutzung samt Erneuerung sei zu begrüßen. Bleibt abzuwarten, ob der neue Anlauf zur Rettung des Schlosses erfolgreich wird.