Selbstbewusstsein im Alter stärken
Nürnberg (dapd). So mancher Rentner fühlt sich heute noch fit wie ein 30-Jähriger. Viele Senioren sind daher unglücklich, wenn sie von ihrem Umfeld wie Greise behandelt werden. "Es ist ein Phänomen der modernen Gesellschaft, dass niemand mehr zur Gruppe der Alten dazugehören möchte", sagt Corinne Reichhart von der Psychosomatischen Tagesklinik für Ältere in Nürnberg. Das hänge damit zusammen, dass in unserem Kulturkreis ein sehr negatives Bild vom Alter vorherrsche.
Die Diplom-Psychologin empfiehlt Senioren, ihre Einstellung zu überdenken. "Man kann sich entweder darüber ärgern, wenn einem jemand im Bus einen Platz anbietet – oder sich freuen, dass es so nette Menschen gibt", sagt Reichhart. Auch dass die Enkel "Oma" sagen, sollte man akzeptieren. Zudem bringe der Seniorenstatus diverse Vergünstigungen mit sich – ein weiterer Grund, das Alter zu schätzen.
Wichtig sei, dass alte Menschen mit einem starken Selbstbewusstsein durchs Leben gehen. "Senioren sollten sich klar machen, dass sie ihren Wert haben – egal, wie alt sie sind." Häufig fühlten sich Ältere nicht mehr gebraucht und hätten daher Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl. Es sei daher hilfreich, sich auch im Ruhestand nach sinnvollen Tätigkeiten umzuschauen.