Verdi: Bislang kein größerer Stellenabbau bei Walter Service bekannt
Magdeburg - Ein massiver Stellenabbau am Standort Magdeburg des Call-Center-Betreibers Walter Services ist nach Gewerkschaftsangaben bislang nicht bekannt. "Wir haben keine Kenntnis, dass es Pläne gibt, zahlreiche der 1600 Arbeitsplätze in Magdeburg zu streichen", sagte der Sprecher des Landesbezirks Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Jörg Förster, am Freitag in Leipzig. Das Unternehmen müsse nun wieder Aufträge hereinholen, damit die überwiegend in Teilzeit beschäftigten Mitarbeiter eine Zukunft hätten. Walter Services (Ettlingen) hatte am Donnerstag den Gläubigerschutz im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens beantragt.
Mit dieser Art des Insolvenzverfahrens wird der nach eigenen Angaben zweitgrößte Call-Center-Dienstleister in Zentraleuropa vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt, ohne die Geschäfte einem Insolvenzverwalter zu überlassen. In einem solchen Verfahren hat die Firmenleitung drei Monate Zeit zu überlegen, wie das Unternehmen saniert werden kann.
Walter Services hatte den Schritt mit "massiven Volumenrückgängen im Kernsegment Telekommunikation" begründet. Für den Call-Center-Betreiber arbeiten bundesweit rund 6000 Mitarbeiter. Auf die Call Center von Walter Services greifen unter anderem große Telekommunikationsunternehmen, Banken sowie Pharma- oder Versandhändler zurück.