Kirchturm Wahrzeichen wieder sichtbar
Ein Wahrzeichen der Stadt Schwanebeck ist zurück. Die Turmhaube der Petrikirche ist an ihrem angestammten Platz.
Schwanebeck l Schon kurz nach ihrem Eintreffen begannen die beteiligten Arbeiter damit, das Umsetzen der Turmhaube in Schwanebeck vorzubereiten. Um 8.15 Uhr wurde das Bauteil das erste Mal bewegt. Ein Kran transportierte es von seinem Platz neben der Kirche auf den Hof der Petrischule. Dort ruhte die Haube aber nur etwa zwei Stunden. Zahlreiche schaulustige Bürger der Stadt hatten sich eingefunden, um dabei zu sein, wenn das Wahrzeichen der Stadt wieder komplett sein würde.
Ein weiterer Kran kam zur Anwendung, rangierte sich in Position. Die Arbeiter brachten die Trageseile und Ketten vorschriftsmäßig an. Um 10.40 Uhr hob sich die Konstruktion dann vom Pflaster des Schulhofs. Langsam aber stetig wurde sie in die Höhe befördert. Etwa sechs Minuten später war die Haube dann an ihrem Bestimmungsort angekommen. Die Arbeiter auf dem Turm dirigierten die Haube in Position.
Thomas Müller vom Planungsring Wernigerode war live vor Ort. „Es ist alles reibungslos abgelaufen“, stellte er zufrieden fest. „Nur an einer Stelle waren geringe Nacharbeiten notwendig. Es wurde also im Vorfeld eine vortreffliche Arbeit geleistet.“ Die acht Haupttragesäulen am Turm seien über eine Länge von fünf Metern erneuert worden. Die erreichte Passgenauigkeit sei als vorzüglich zu bezeichnen. „Jetzt werden gerade die Bolzen zur Fixierung der Haube angebracht“, beschrieb er weiter. „Die Turmzier wird als Letztes aufgesetzt.“
Beifall brandete von den Beobachtern auf. Überall waren zufriedene Gesichter zu sehen. Petra Hein und Uwe Hoffmann vom Heimatverein dokumentierten das Ereignis mit Handykameras. „Ich stelle alles gleich ins Internet ein“, versicherte Hoffmann. „Auf der Facebookgruppe ,Unsere Heimat Schwanebeck‘ zeigen wir den kompletten Ablauf.“
Petra Hein fügte hinzu: „Ich bin ganz stolz live dabei zu sein und zu wissen, dass auch wir mit unserer Benefizveranstaltung im April etwas zum Gelingen des Projektes beigetragen haben. Seinerzeit haben sich viele Vereine, Firmen und Bürger daran beteiligt.“
Auch Erna Rech von der evangelischen Kirchengemeinde ist froh darüber, dass der Kirchturm nun wieder komplett ist. „Wir spüren gerade alle ein echtes Hochgefühl“, sagt sie. „Es ist alles gut gelaufen. Die Haube ist nach einem Jahr wieder auf den Turm zurückgekehrt. Die Erleichterung ist einfach groß.“ Nachdem der ehemalige Schwanebecker Thomas Görzen mit einer 100 000-Euro-Spende (Volksstimme berichtete) den Grundstein für das Gelingen gelegt habe, sei richtig Schwung in das Bauvorhaben gekommen. „Die vielen Spenden der Einwohner, Geld von Lotto Toto Sachsen-Anhalt und vom Baulastfond des Kirchenkreises haben das alles möglich gemacht“, führt sie aus. „Wir reden von insgesamt 240 000 Euro.“
Die Sanierung der Turmzier hat Dachdeckermeister Walter Meyer aus Heudeber vermittelt. Er vermittelte den Kontakt zu einer entsprechenden Firma in Wurzen und übernahm sogar noch den Transport selber. Der Wetterhahn und die Kugel mit der Kapsel für die Nachwelt sind ebenfalls gestern angebracht worden.