Klassentreffen Wiedersehen in Havelberg
Erinnerungen an die Kindheit wurden wach, als sich ehemalige Schüler in der Domstadt wiedersahen.
Havelberg l Vor fast zehn Jahren sahen sich die Schüler der einstigen 8. Klassen der damaligen Zentralen Oberschule Havelberg, heute ist dort das Erlebnispädagogische Centrum Havelberg (ELCH) zu finden, zum letzten Mal. Aus diesen drei 8. Klassen wurde damals eine 10. Klasse. Da aber alle ehemaligen Einschüler geladen waren, war das Klassentreffen, das jetzt, 59 Jahre nach der Einschulung stattfand, sehr gut besucht.
Darüber freute sich besonders die Havelberger Organisatorin Sabine Bartosch. Sie hatte auch für die Klassentreffen in den Vorjahren gesorgt und konnte von den Schwierigkeiten einiges berichten, denn: „Viele der ehemaligen Schüler sind in der gesamten Bundesrepublik verstreut, und einige haben ihren Wohnort zwischenzeitlich gewechselt. Über das Internet habe ich Schüler, wie etwa Marion Sucrow (geb. Schwarz) ausfindig machen können. Aus gesundheitlichen und anderen Gründen haben 24 Schüler abgesagt, und verstorben sind ja leider auch schon etliche von uns. Über die sehr gute Teilnahme in diesem Jahr bin ich trotzdem hoch erfreut“, strahlte Sabine Bartosch.
Das unterstrich sie später auch noch einmal in ihren Begrüßungsworten, die sie an die große „Truppe“ richtete. An der Havelberger Touristinformation konnte man dann bei der Begrüßung der ehemaligen Schüler untereinander Sätze hören wie etwa: „Dich hätte ich jetzt nicht erkannt“, oder „Du hast dich ja gar nicht verändert“ und auch: „Ich freue mich riesig, dich wiederzusehen“.
Zum Klassentreffen und der bevorstehenden Kaffeefahrt mit dem „Elbkaiser“ hatten sich auch zahlreiche geladene ehemalige Lehrer eingefunden, die gleich mit ihren früheren Schülern ins Gespräch kamen. Von den Lehrern waren Christel Hille, Helga Botzon, Hannelore Feuerböther, Ursula und Heinz Gützkow, Arnold Böhm, Siegmar Urban und Hans Unger mit dabei. Von den Umschreibungen zur herrlichen Natur, die es bei der kleinen Schifffahrt vom Kapitän gab, bekamen die meisten Teilnehmer kaum etwas mit, denn es gab ja so viel zu erzählen. Aber gleich zum Anfang der Fahrt, auf der Höhe der Avus, der Weinbergstraße und auch an der alten Badeanstalt am Weinberg, wurden Erinnerungen an die Kindheit geweckt.
Nach der Schiffstour, die allen sehr gut gefallen hat, machte sich die über fünfzig Personen große Gruppe auf den Weg in das „Haus der Flüsse“. Dabei gab es von allen, die zur Bundesgartenschau 2015 leider nicht in ihrem Heimatort sein konnten, viel Bewunderung darüber, was die Buga so alles schönes „hinterlassen“ hat. Im „Haus der Flüsse − Natura 2000-Informationszentrum des Biosphärenreservates Mittelelbe“ wurde die Gruppe vom Mitarbeiter Peter Müller empfangen und durch das Gebäude geführt. „Ich kenne das Haus der Flüsse schon, aber es ist immer wieder schön und eine große Bereicherung für Havelberg“, schätzte der einstige Domstädter Udo Knaack ein. Er lebt jetzt mit seiner Familie seit vier Jahren in Schweden und hat die 750 Kilometer lange Anreise nicht gescheut. Die Verbundenheit zur Heimat demonstriert er auch sehr öffentlich, denn auf seinem schwedischen Autokennzeichen prangt das Stadtwappen der Hanse- und Domstadt Havelberg.
Nach dem Besuch im Naturhaus, der bleibende Eindrücke hinterließ, ging es weiter zum Gasthaus Mühlenholz. Hier klang das Klassentreffen mit Abendessen, nicht aufhören wollenden Gesprächen, Erinnerungen an die Jugend und viel Spaß in den frühen Morgenstunden aus.
Das nächste Klassentreffen soll nun bereits in drei Jahren stattfinden, denn: „Wir werden ja nicht jünger“, waren sich die ehemaligen Havelberger Schüler einig.