Zweiter Weltkrieg in Zeitz Zeitzer erinnern sich an das Grauen des Bombenangriffes vor 80 Jahren auch in der Posaer Straße
Der 30. November 1944 brachte den wohl schwersten Bombenangriff auf die Region. Eine heimatgeschichtliche Serie erinnerte daran. Was Leser zum Abschluss sagen.
Zeitz/MZ. - „Ich bin sehr froh, dass Petrik Wittwika mit seinen Beiträgen in der MZ diesen Tag des Grauens wieder ins Bewusstsein gerückt hat“, schreibt Herta Kunkel, „ich kann mich an den 30. November 1944 in Zeitz nur wenig erinnern, ich war fünf Jahre alt, aber ich weiß, dass ich furchtbare Angst hatte.“
Sie ist eine von mehreren Lesern, die die Beiträge zum wohl schwersten Bombenangriff auf Zeitz, der sogar Eingang in die BBC-News fand, mit großem Interesse verfolgt haben. Auch, „weil man das nicht vergessen darf“, wie Peter Hase am Telefon sagte. „In wenigen Monaten denken wir dann an die letzten Kriegsmonate und das Ende dieses fürchterlichen Weltkrieges, das dann 80 Jahre zurückliegt.“ Er war von seinen Eltern im Herbst 1944 aus Berlin zu Verwandten nach Zeitz geschickt worden. „Weil es da doch ruhiger war“, erinnert er sich, „aber da war die Brabag, das spätere Hydrierwerk, in der Nähe. Und die meisten Bomben, auch die, die Zeitz trafen, galten ja wohl eigentlich der Brabag.“ Er habe einiges an Zerstörungen gesehen, auch in Alttröglitz.
Wobei er meint, dass das zu Kriegsende gewesen sei. „Alttröglitz war ja wohl auch vor allem wegen der Nähe zur Brabag schwer getroffen worden und auch andere Dörfer in der heutigen Elsteraue.“ Eine Leserin, die anrief, aber anonym bleiben möchte, erinnert sich an die Flugzeuge und die Bomben. Man habe es gesehen, und es habe ihr furchtbare Angst gemacht. „Da fiel etwas vom Himmel, das alles kaputt gemacht hat, das ja auch vielen Menschen den Tod gebracht hat, wie der Zeitzer Familie Gütte. Mir hat sich das sehr, sehr eingeprägt. Ich habe heute als alte Frau noch Angst vor Feuer und kann der Silvesterknallerei so gar nichts abgewinnen.“
Ein anderer Leser hat den Bombenangriff in der Posaer Straße erlebt. Er erinnert sich an Schuttberge vor den Häusern. Wohnhäuser, von denen ein Teil zusammengestürzt war, habe es mehrere rund um den Schützenplatz gegeben. Heute sei davon nichts mehr zu sehen, nichts erinnere an dieses Zeitzer Drama: „Das ist ja einerseits gut, aber andererseits, wenn man sich umschaut, dann ist die Erinnerung daran sehr wichtig.“