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Bundestagswahl 2025 Kommentar zu zerstörten Wahlplakaten: Die Risse gehen nicht nur durchs Papier

Politiker fallen sich im Talk im TV ins Wort, setzen auf persönliche Angriffe statt Inhalte. Was soll man bei solchen Vorbildern vom Bürger erwarten? Die Zerstörung der Wahlplakate ist nur ein Symptom der Verrohung.

Von Stefanie Herrmann Aktualisiert: 15.02.2025, 09:30
Stefanie Herrmann ist Reporterin bei der Volksstimme.
Stefanie Herrmann ist Reporterin bei der Volksstimme. Foto: David Behrendt

Gardelegen - Kommentare wie „Man erntet, was man sät“ und „Wie der Herr so das Gescherr“ waren nach unserem Artikel über die vielen zerstörten Wahlplakate sämtlicher Parteien in Gardelegen auf Facebook zu lesen.

Ich glaube nicht, dass diejenigen, die da Frust oder Langeweile an der Wahlwerbung abarbeiten, wirklich politisch interessiert sind und sich ihre „Herren“ anschauen. Trotzdem treffen diese Kommentare zu.

Wenn schon bei denen, die das Land regieren und quasi für das Reden bezahlt werden, zu persönlichen Beleidigungen gegriffen wird. Ja, was soll man bei solchen Vorbildern noch vom „einfachen Bürger“ erwarten? „Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine“, sagte mal der frühere Kanzler Helmut Schmidt, der verbal bekanntlich auch ganz gut austeilen konnte.

Im Wahlkampf geht es Politikern bei ihren Attacken immer weniger um Inhalte

Und Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke stellte richtig klar, es sei früher schon hart zur Sache gegangen im Wahlkampf, aber: Heute seien Attacken häufig nicht mehr von Inhalten gedeckt.

Jeder, der in Polit-Talks im TV rein schaltet, sieht das: Man ist überhaupt nicht an Argumenten der Gegenseite interessiert, mit manchen spricht man gar nicht, anderen fällt man ins Wort. Andere Meinungen werden nicht akzeptiert.

Und das sieht man dann eben auch auf der Straße: Der Riss, der sich durch die politische Landschaft zieht, der zieht sich auch durch das Wahlplakat von nebenan. Traurig ist das.