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Bundestagswahl 2025

Bundestagswahl AfD ist im Wahlkreis 67 Börde-Salzland mit Abstand stärkste Kraft

Zum ersten Mal seit ihrem Einzug in den Bundestag hat die AfD im Landkreis Börde die Mehrheit der Stimmen gewonnen. Ihr Direktkandidate fährt einen deutlichen Sieg ein.

Von Thomas Junk und Vivian Hömke 23.02.2025, 23:49
Im Wahllokal im Haldensleber Rathaus wird die Wahlurne ausgeschüttet. In jedem der 14 Wahllokale in Haldensleben halfen acht bis neun Wahlhelfer mit, darunter auch Carola Luther (l.), Ingolf Zander (M.) und Aref Al-Dalos   .
Im Wahllokal im Haldensleber Rathaus wird die Wahlurne ausgeschüttet. In jedem der 14 Wahllokale in Haldensleben halfen acht bis neun Wahlhelfer mit, darunter auch Carola Luther (l.), Ingolf Zander (M.) und Aref Al-Dalos . Foto: Vivian Hömke

Haldensleben. - Die AfD geht im Wahlkreis Börde-Salzlandkreis mit Abstand als stärkste Kraft aus der Bundestagswahl hervor. Bei einer Wahlbeteiligung von 78,5 Prozent gaben der Partei 41,5 Prozent der Wähler ihre Zweitstimme. Wenig überraschend ist es, dass sich die AfD auch bei den Erststimmen die Mehrheit für ihren Kandidaten Jan Wenzel Schmidt gesichert hat.

„Das Ergebnis war für uns absehbar, die Stimmung im Land ist gekippt“, sagte Jan Wenzel Schmidt am Sonntagabend gegenüber der Volksstimme am Telefon. Mit knapp 43,2 Prozent der Stimmen gewinnt er mit klarer Mehrheit das Direktmandat in seinem Wahlkreis und zieht erneut in den Bundestag ein. „Wir freuen uns, dass wir mit Abstand stärkste Kraft geworden sind, auch flächendeckend in unserem Bundesland und im Landkreis Börde. Wir haben es bereits bei den Europa- und Kommunalwahlen gesehen, und nun sind wir nochmal stärker geworden“, sagte Jan Wenzel Schmidt nach seinem Wahlsieg.

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Am anderen Ende des politischen Spektrums herrschte am Wahlabend ebenfalls große Freude. „Mit 8,7 Prozent für die Linke habe ich nicht gerechnet“, gab Direktkandidat David Schliesing am Wahlabend zu. Sein Erststimmen-Ergebnis kann sich mit 10,6 Prozent sehen lassen. Auch wenn es mit dem Direktmandat nicht geklappt hat, kann sich Schliesing große Hoffnungen auf einen Einzug in den Bundestag machen, ist er doch auf Platz zwei der Landesliste. „Manche haben mir schon offen gratuliert, aber man soll den Tag ja noch nicht vor dem Abend loben“, sagte er am Abend. Er sei aber schon sehr zuversichtlich. Das gute Ergebnis seiner Partei führt er darauf zurück, dass „wir klare Kante gegen rechts gezeigt haben“. Man sei sehr aktiv auf der Straße und in den sozialen Medien gewesen. „Wir haben jetzt eine Legitimität als starke Opposition“, so Schliesing. Besonders freue ihn, dass seine Partei bei den jungen Menschen so großen Zuspruch erhalten habe.

137.640 Wahlberchtigte waren gestern zur Stimmabgabe für einen neuen Bundestrag aufgefordert. Auch die 18-jährige Erstwählerin Gerda Pötzsch aus Niederndodeleben machte vom ihrem Recht Gebrauch.
137.640 Wahlberchtigte waren gestern zur Stimmabgabe für einen neuen Bundestrag aufgefordert. Auch die 18-jährige Erstwählerin Gerda Pötzsch aus Niederndodeleben machte vom ihrem Recht Gebrauch.
Foto: Sebastian Pötzsch

CDU-Kandidatin Anna Aeikens zeigte sich mit dem Wahlergebnis ihrer Partei zufrieden. Bei der Erststimme kam sie mit 22,4 Prozent auf den zweiten Platz hinter ihrem AfD-Konkurrenten. Ganz zufrieden war sie damit aber nicht. „Wir haben voll auf Sieg gesetzt“, so Aeikens am Sonntagabend. „Aber der Unmut der Bevölkerung spiegelt sich in dem Wahlergebnis wider.“ Ob sie über die Landesliste der CDU dennoch in den Bundestag einziehen wird, da sei sie noch nicht sicher. „Da spielen zu viele Faktoren eine Rolle“, sagte sie. Aber sie sei sehr zuversichtlich. Aeikens steht auf Platz drei der Landesliste von Sachsen-Anhalt und kann sich dadurch berechtigte Hoffnungen auf einen Einzug in den neuen Bundestag machen. „Die Menschen in der Börde und dem Salzlandkreis haben eine starke Vertretung in Berlin verdient. Wir brauchen jetzt eine handlungsfähige Regierung“, so die 26-jährige Christdemokratin.