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Bundestagswahl 2025

Bundestagswahl 2025 Ist in Magdeburg und im Raum Schönebeck AfD-Frau vorn und nicht drin?

Claudia Weiss wird trotz der meisten Erststimmen wohl nicht in den Bundestag einziehen, da die AfD in anderen Wahlkreisen stärker war. Sicher im Parlament ist indes SPD-Mann Martin Kröber.

Von Rainer Schweingel und Martin Rieß Aktualisiert: 24.02.2025, 00:26
Wahlhelfer Franziska Fries und Kay Meinicke leeren die Urne im Wahllokal im Rathaus.
Wahlhelfer Franziska Fries und Kay Meinicke leeren die Urne im Wahllokal im Rathaus. Foto: Peter Gercke

Magdeburg/Schönebeck. - Erstmals in der Geschichte der Bundestagswahl hat die AfD den Wahlkreis Magdeburg/Schönebeck gewonnen. Die in der Region vergleichsweise weniger bekannte Kandidatin Claudia Weiss konnte die langjährigen Wahlkreisgewinner Tino Sorge (CDU, 2013/2017) und Wahlkreisverteidiger Martin Kröber (SPD, 2021) klar hinter sich lassen.

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Das sagt die Siegerin der Erststimmen

Ob sie trotz des großen Abstands zu den politischen Mitbewerbern die Region Magdeburg und Schönebeck im Bundestag als direkt gewählte Abgeordnete vertreten wird, ist fraglich: Wegen der Wahlrechtsreform ziehen nicht mehr automatisch alle Wahlkreissieger in den Bundestag ein. Ein Mandat bekommen nur die im Landesvergleich stärksten Wahlkreissieger einer Partei.

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Die 50-Jährige Weiss ist aktuell Referentin der AfD-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt für den Ausschuss Arbeit, Soziales und Gesundheit und will diesen Posten aufgeben, sollte sie in den Bundestag einziehen. Das persönliche Wahlergebnis als auch das ihrer Partei bezeichnete sie unabhängig davon als „grandiosen Erfolg“.

Das sagt der bisherige Inhaber des Wahlkreises

Die früheren Wahlkreisgewinner, die erneut im Rennen waren müssen sich nun geschlagen geben. Tino Sorge konnte damit zum zweiten Mal seit 2021 den Wahlkreis nicht für sich und seine Christdemokraten zurückholen.

Martin Kröber schaffte es nicht, die Region für die Sozialdemokraten zu verteidigen. Trostpflaster für ihn: Er steht an der Spitze der SPD-Landesliste und zieht damit sicher in den Bundestag ein. Er sagt: „Das schlechte Ergebnis der SPD ist aber niederschmetternd.“ Dass er mit seinem Erststimmenergebnis weit über den Zweitstimmen für die Partei liegt, sieht er als Hinweis, dass sein Hauptthema – die Arbeitnehmerfragen – in den Fokus gerückt werden sollten. Wie es in Berlin nun weitergeht, müssten die kommenden Tage zeigen.

So sieht es für die anderen Kandidaten aus

Tino Sorge steht auf Listenplatz 4 der Christdemokraten in Sachsen-Anhalt und hat auch Chancen, wieder Bundespolitik direkt zu gestalten. 2021 waren vier Bewerber über die CDU-Landesliste Sachsen-Anhalt ins Parlament eingezogen.

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Erwartungsgemäß spielten die Bewerber anderer Parteien keine entscheidende Rolle bei der Vergabe des Direktmandats. Platz vier geht wohl an die Linke, die auf ein zweistelliges Ergebnis hoffen darf. Kandidat Dennis Jannack wird es aber mit Platz 6 auf der Landesliste vermutlich nicht über den Weg in den Bundestag schaffen.

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Gleiches gilt für den Grünen Peter Dittmann (Platz 4 Landesliste) und FDP-Kandidaten Robin Neubauer (Platz 8), dessen Partei ohnehin um den Einzug noch bangen muss.