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Kommunalwahl In der Oberen Aller holt die AfD die meisten Stimmen

Der Verbandsgemeinderat Obere Aller schrumpft um einen Sitz und wird zu einem Drittel mit neuen Gesichtern besetzt sein.

Von Ronny Schoof 11.06.2024, 07:37
Der Verbandsgemeinderat Obere Aller wird sich im Juli neu konstituieren. Ihm gehören dann Vertreter von fünf Parteien, vier Wählergemeinschaften sowie ein Einzelbewerber an. Nur 21 der 22 Sitze werden vergeben; hinzu kommt Frank Frenkel (parteilos) als Verbandsgemeindebürgermeister.
Der Verbandsgemeinderat Obere Aller wird sich im Juli neu konstituieren. Ihm gehören dann Vertreter von fünf Parteien, vier Wählergemeinschaften sowie ein Einzelbewerber an. Nur 21 der 22 Sitze werden vergeben; hinzu kommt Frank Frenkel (parteilos) als Verbandsgemeindebürgermeister. Foto: Ronny Schoof

Obere Aller. - Der landesweite Trend in Richtung rechts spiegelt sich auch im Wahlergebnis für den neuen Verbandsgemeinderat Obere Aller wider. Die AfD wird erstmals zwei Vertreter in das Gremium entsenden dürfen. Beide AfD-Kandidaten – Martin Ahrendt (Eilsleben) und Enrico Bilkenroth (Wefensleben) – haben den Sprung in den Rat deutlich geschafft. Sie führen auch die Rangfolge im Einzelstimmenergebnis an. Ahrendt hat im Wahlbereich III 1445 Stimmen erzielt, Bilkenroth kommt im Wahlbereich II auf 1397 Stimmen.

Bei der Wahl vor fünf Jahren hatte einzig Werner Müller (Harbke) für die SPD mehr als tausend Stimmen geholt (1333). Müller kommt diesmal auf 1136 Stimmen – die viertmeisten im Einzelvergleich. Ebenfalls im vierstelligen Bereich landeten Detlev Bratzke (1308, CDU, Hötensleben), Kai Bögelsack (1079, WVB, Völpke) und Johannes Erben (1064, CDU, Ummendorf). Das Plus der absoluten Stimmen lässt sich leicht mit der gestiegenen Wahlbeteiligung erklären. Lag sie 2019 noch knapp unter 50 Prozent, haben diesmal 61 Prozent der 11.660 Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben.

In der parteipolitischen Sitzverteilung im künftigen Verbandsgemeinderat ändert sich relativ wenig. Die CDU behauptet ihre sieben Sitze, ebenso wie die SPD ihre drei; die AfD bekommt einen dazu (bisher einer). Nur noch einen ihrer bislang drei Sitze erhält Die Linke und verliert damit am meisten. Die Grünen verbleiben bei einem Sitz. Bei den Wählergemeinschaften büßen die Bürger für Dorn und Born einen Sitz ein (bisher zwei); die Unabhängige Hötensleber Liste bekommt einen dazu (bisher einer). Gleiches gilt für die Wählergemeinschaft Völpke/Badeleben. Für die Freie Wählergemeinschaft Wormsdorf bleibt es bei einem Sitz. Vervollständigt wird der Verbandsgemeinderat durch Wefenslebens Bürgermeister Marko Bader, der als einziger Einzelbewerber, also ohne Partei- oder Wählergemeinschaftsmandat, zur Wahl angetreten war.

Vergeben werden somit nur 21 der 22 Ratssitze. Grund ist das Abschneiden der AfD, die mit ihrem Stimmenanteil drei Sitze für sich vereinnahmen dürfte, aber nur zwei Kandidaten nominiert hatte.

Ein Drittel der Ratsbesetzung ist neu, namentlich Martin Breitfelder (CDU, Belsdorf), Christian Wassermann (CDU, Eilsleben), Enrico Bilkenroth (AfD, Wefensleben), Kai Bögelsack (WVB, Völpke), Lutz Dammann (WVB, Badeleben), Stephan Löffler (UHL, Barneberg) sowie Marko Bader. Die übrigen 14 gehen in ihre mindestens zweite Wahlperiode als Verbandsgemeinderat.

Ausscheiden werden Franziska Frenkel (BfBD, Marienborn), Ulla Krolop (CDU, Wefensleben), Jürgen Ohst (Linke, Druxberge), Ellen Roscher-Kubetschek (Linke, Wefensleben), Eckehart Beichler (SPD, Sommersdorf) und Daniela Schoppenhauer (WVB, Badeleben). Diese sechs waren nicht erneut zur Wahl angetreten.

Aufgrund des Wahlergebnisses nicht mehr im Rat vertreten sein werden Gunter Czyrnik (CDU, Eilsleben, 439 Stimmen), Christel Ebeling (Linke, Wefensleben, 437) und Elke Himmstädt (UHL, Barneberg, 636). Das Trio verfehlt wegen der Wahlbereichsarithmetik den Wiedereinzug in den Verbandsrat. Denn obwohl sie jeweils deutlich mehr Stimmen erhalten haben als etwa Reinhard Falke, der mit 306 Stimmen die wenigsten der neugewählten Ratsvertreter erzielte, scheiden sie vorerst aus dem Gremium aus beziehungsweise sind sie die ersten möglichen Nachrücker ihrer Partei, wie auch Peggy Kuske (Sommerschenburg) mit ihren 337 Stimmen für die BfBD.

Zur Bestätigung des endgültigen Wahlergebnisses tritt der Gemeindewahlausschuss um Wahlleiter Matthias Treu am 12. Juni 2024 zusammen (14.30 Uhr, Sitzungsraum der Verwaltung in Eilsleben). Er bedankt sich bei allen Helfern für ihren Einsatz und ihr Durchhaltevermögen: „Es war ein anstrengender Wahltag bis tief in die Nacht hinein. Um 2 Uhr hatten wir die Auszählungen beendet und die vorläufigen Ergebnisse gemeldet. Es gab keine nennenswerten Vorkommnisse.“

Seine konstituierende Sitzung wird der Verbandsgemeinderat voraussichtlich am 24. Juli 2024 abhalten.