Kommunalwahl 2024 in der Börde Stadtratswahl: In Haldensleben werden die Karten neu gemischt
Die Haldensleber haben den Stadtrat neu gewählt. Wie die Parteien und Wählergruppen dabei abgeschnitten haben und was sie zum vorläufigen Wahlergebnis sagen.
Haldensleben. - Eine lange Nacht liegt hinter den über 140 Wahlhelfern in den Haldensleber Wahllokalen. Um 4.55 Uhr stand am Montagmorgen das vorläufige Endergebnis der Stadtratswahl fest.
Viele neue Gesichter werden in das Gremium einziehen. Als stärkste Kraft ging erneut die CDU hervor. Mit 25,6 Prozent der Stimmen sichert sie sich sieben Sitze im Stadtrat und konnte ihr Ergebnis von 2019 etwas verbessern. Damals errang sie 23,5 Prozent der Stimmen.
„Ich freue mich über dieses Ergebnis“, sagt Danny Meyer von der CDU. Jetzt liege ein „hartes Stück Arbeit“ vor den Gewählten, um „parteiübergreifend auf einen Nenner zu kommen, um die Stadt voranzubringen“.
Zweitstärkste Kraft ist die AfD. Sie konnte ihren Stimmenanteil aus der vergangenen Wahl von 14,8 auf 24,3 Prozent enorm erhöhen. Damit würden der AfD ebenfalls sieben Sitze im Stadtrat zustehen.
Weil sie jedoch nur sechs Bewerber ins Rennen geschickt hat, erhält sie auch nur sechs Sitze. Im Stadtrat sind damit 27 von 28 Sitzen belegt. „Dass wir so viele Stimmen erhalten, hatten wir insgeheim gehofft, aber nicht erwartet“, kommentiert Andreas Frenzel von der AfD das Wahlergebnis.
Alfred Schmidt von der SPD freut sich über die vielen Stimmen und vier Sitze für seine Partei, aber auch „dass so viele Leute wieder in den Stadtrat gewählt wurden, die dort gute Arbeit geleistet haben“. Nun gelte es, dass alle neu gewählten Stadträte „in Sachfragen miteinander Ergebnisse finden“. Die SPD hatte bei der Wahl 2019 8,9 Prozent erreicht und konnte sich diesmal auf 12,6 Prozent steigern.
FDP nicht mehr im Stadtrat
Die Linke hingegen kam statt 12,8 Prozent wie im Jahr 2019 nur noch auf 8,6 Prozent und erhält damit zwei von vormals vier Sitzen im Stadtrat. „Wir konnten uns dem Bundestrend nicht entgegenstellen“, sagt Guido Henke über dieses Ergebnis.
Die Bürgerbewegung HDL verlor zwar etwas von ihren 13,3 Prozent vor fünf Jahren und kam auf 12,4 Prozent, konnte aber ihre vier Sitze halten. „Wir haben unser Ziel erreicht und bemühen uns, weiter gute Arbeit für die Stadt zu leisten“, sagt Birgit Kolbe.
Das Ergebnis der Wählergruppe Bürger für Bürger zeige, dass „die Wähler es honorieren, wenn man authentisch ist“, sagt Mike Lippmann. Er sei angetreten, um Dinge in der Stadt voran zu bringen – besonders kultureller Natur.
Die Bürger für Bürger haben sich von vormals 8 Prozent auf 8,8 Prozent gesteigert und werden dadurch mit zwei Sitzen im Stadtrat vertreten sein.
Mehr als die Hälfte ihrer Stimmen haben die Grünen verloren. Sie kamen 2019 noch auf 6,8 Prozent, in diesem Jahr nur auf 3,2. „Ich denke, diese Wahl wurde eher in Berlin oder Brüssel entschieden“, sagt Bodo Zeymer von den Grünen, die statt zwei nur noch einen Sitz im Gremium haben.
Auch die FUWG büßt einige ihrer Stimmen ein. Von 5,2 kommt sie noch auf 3 Prozent. Einen Sitz hat sie damit im Stadtrat. Diesen wird Regina Blenkle ausfüllen. „Wir gehen zurück auf Start, um uns erneut das Vertrauen der Bürger zu erarbeiten.
Ich freue mich, wieder im Stadtrat präsent zu sein“, sagt sie. Nicht genügend Stimmen für einen Sitz im Stadtrat erhielt die FDP. Sie sackte von 1,9 auf 1,6 Prozent ab.
Die Wahlbeteiligung lag mit 53,88 Prozent deutlich höher als noch 2019 (47,58 Prozent). Der Stadtwahlausschuss tagt morgen ab 18 Uhr im Rathaus und verkündet das offizielle Endergebnis.
Und so haben die Parteien und Wählergruppen sowie ihre in den Haldensleber Stadtrat gewählten Kandidaten abgeschnitten:
CDU: 7 Sitze; Gewählte Vertreter: Danny Meyer (1.006 Stimmen), Andreas Anhalt (927), André Wiklinski (870), Robert Krause (571), Martin Schmidt (518), Patrick Thräne (506), Nico Schmidt (440)
AfD: 6 Sitze; Gewählte Vertreter: Andreas Frenzel (1.711 Stimmen), Guido Freystedt (1.308), Sabrina Püschel (1.213), Dennis Hielscher (951), Andy Glassl (485), Steffen Linzenburg (459)
SPD: 4 Sitze; Gewählte Vertreter: Alfred Schmidt (1.293 Stimmen), Burkhard Lischka (486), Alexandra Hansen (331), Michael Deutschmann (185)
Bürgerbewegung HDL: 4 Sitze; Gewählte Vertreter: Birgit Kolbe (1.170 Stimmen), Michael Blaschke (464), Doris Trautvetter (363), Rainer Vogel (356)
Die Linke: 2 Sitze; Gewählte Vertreter: Guido Henke (1.100 Stimmen), André Franz (218)
Bürger für Bürger HDL: 2 Sitze; Gewählte Vertreter: Mike Lippmann (1.136 Stimmen), Dirk Hebecker (642)
Grüne: 1 Sitz; Gewählte Vertreter: Bodo Zeymer (299 Stimmen)
FUWG: 1 Sitz; Gewählte Vertreter: Regina Blenkle (440 Stimmen)