Bilanz der Kommunalwahlen Stadtratswahl in Burg: Die Linke verliert am meisten, neue Wählergemeinschaft erfolgreich
Auch nach dem vorläufigen Endergebnis steht für Burg fest: Die etablierten Parteien müssen Federn lassen, besonders die Linken. Die Wählergemeinschaft für Burg erringt aus dem Stand drei Sitze.
Burg. - Die Kommunalwahl sorgt für Gesprächsstoff. Auch in Burg. Vor allem das Ergebnis der AfD mit gleichzeitigen, zum Teil erheblichen Verlusten der etablierten Parteien.
AfD-Kreisvorsitzender Gordon Köhler und Burgs Ortschef Gerald Lauenroth sehen die „bürgernahe Politik“ als einen Hauptgrund für das gute Abschneiden. Die Wähler hätten auf Veränderungen gesetzt und nicht auf ein „Weiter so“. Im Stadtrat wolle sich die AfD weiter für eine konstruktive Politik im Interesse der Einwohner stark machen.
Eine Art Trostpflaster gab es in der Nacht zum Montag noch für die CDU: Der Abstand zur AfD verringerte sich zusehends und liegt jetzt bei knapp zwei Prozentpunkten. Die Ursache sieht Kreischef und Stadtratsvorsitzender Markus Kurze in den vielen bekannten und kompetenten Kandidaten für den Stadtrat. „Wir waren in Burg personell gut aufgestellt.“
Ehemaliger Bürgermeister Jörg Rehbaum zieht Stimmen
Einen Sitz verloren hat die SPD. Ortschef Heiko Jerkowski ist dennoch zufrieden. „Unsere Kandidaten konnten ganz offensichtlich überzeugen.“ Großen Anteil an dem Ergebnis hat auch Burgs ehemaliger Bürgermeister Jörg Rehbaum, der weit mehr als 1.000 Stimmen gezogen hat und nun wieder die Lokalpolitik mit gestalten will.
Den größten Absturz müssen indessen die Linken hinnehmen – von knapp 17 Prozent im Jahr 2019 auf nunmehr rund vier Prozent. „Ein harter Schlag für uns“, sagt Mario Langer, Vorsitzender des Sprecherrates im Jerichower Land. „Es war offensichtlich für viele Menschen eine reine Protestwahl.“ Das sieht auch der Burger Spitzenkandidat Michael Schulz so. „Natürlich ist das Resultat enttäuschend. Die lokalen Themen sind nicht durchgedrungen“, sagt der Reesener, der im dortigen Ortschaftsrat einen Platz einnehmen wird.
Während auch FDP und Grüne Verluste eingefahren haben, kommt die Wählergemeinschaft für Burg aus dem Stand mit drei Sitzen in das Stadtparlament. Die Vereinigung war Wochen vor der Wahl gebildet worden.