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Rechtsruck im Kreistag Stendal AfD wird stärkste Kraft im Kreis Stendal - Livegrafiken mit aktuellen Ergebnissen

Nur CDU, Pro Altmark und Landwirte holen neben der AfD im Landkreis Stendal Ergebnisse in zweistelliger Höhe.

Von Andreas König Aktualisiert: 10.06.2024, 05:39
Holger Dittrich (rechts) und David Mohnberg schütten in der Stadtbibliothek in Stendal die Wahlurne mit den Wahlzetteln für die Europawahl aus.
Holger Dittrich (rechts) und David Mohnberg schütten in der Stadtbibliothek in Stendal die Wahlurne mit den Wahlzetteln für die Europawahl aus. Foto: Mike Kahnert

Stendal - Der Kreis Stendal ist bei der Kommunalwahl weit nach rechts gerutscht. Die AfD wird nach der Auszählung eines Großteils der Wahllokale stärkste politische Kraft im neuen Kreistag. Sie verweist alle anderen Parteien und Wählergemeinschaften auf die Plätze.

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Damit bestätigt sich auf Kreisebene, was bereits in der zuerst ausgezählten Europawahl sichtbar wurde: Populistische und nationalistische Positionen werden von mehr Wählern honoriert als die Gegenpositionen.

Doch die AfD wird nicht nur im Kreistag stärkste Partei, sondern könnte auch in einigen Kommunalparlamenten dominieren. Darauf zumindest deutet der Trend am späten Abend hin. Wie bei der Europawahl, so zeigt sich auch im Kreistag und in einigen Kommunalparlamenten, dass die Parteien mit linken Positionen, also SPD, Linke und teilweise die Grünen, in der Wählergunst gefallen sind. Von den eher konservativ verorteten Parteien hat die FDP ein schwaches Ergebnis erzielt.

FDP und Grüne würden an Fünf-Prozent-Hürde scheitern

Gäbe es auf Kreisebene eine Fünf-Prozent-Hürde, wäre Die Linke noch gerade so, die FDP und die Grünen hingegen gar nicht mehr im Kreistag vertreten. Ohne diese Hürde bleibt beiden Parteien nach der Auszählung von mehr als der Hälfte aller Wahllokale jeweils ein Sitz.

Wegen des bevorzugten Auszählens der Stimmen für die Europawahl verzögerten sich die Ergebnisse der Stadtratswahlen. Für Stendal beispielsweise lagen gegen 21.30 Uhr erst die Ergebnisse aus 18 von 40 Wahllokalen vor. Doch auch dort setzte sich der Trend aus den Urnengängen für Europa und den Kreistag fort.

Freie Stadträte dominieren Osterburg

Etwas anders stellte sich die Situation in Osterburg dar: Hier konnten die Freien Stadträte die AfD deutlich auf Distanz halten: 41,1 Prozent im Vergleich zu 28,6 Prozent für die AfD und 16,7 für die CDU lautete das Ergebnis nach dem Auszählen in drei von 15 Wahllokalen.

In Tangermünde lag die CDU mit 30,1 Prozent der Stimmen hauchdünn vor der AfD mit 29,7 Prozent.

Ohne AfD kann der Stadtrat von Seehausen regieren, denn dort ist die Partei gar nicht mit eigenen Kandidaten angetreten. Hier dominierte die Unabhängige Wählergemeinschaft Beuster-Geestgottberg-Losenrade-Schönberg mit 39,4 Prozent der Stimmen. Zweitstärkste Kraft war dort die sonst arg gebeutelte Linke. Mit 17,8 Prozent der Stimmen lag sie sogar knapp vor der CDU mit 16,6 Prozent.

Machtwechsel deutet sich in Havelberg an

Eine ähnliche Momentaufnahme ergab sich nach dem Auszählen von fünf von 23 Wahllokalen in Tangerhütte. Dort lag die Unabhängige Wählergruppe Südliche Altmark mit 26 Prozent der Stimmen vor AfD mit 23,9 Prozent und der CDU mit 18, 7 Prozent.

Ein Machtwechsel deutete sich hingegen in Havelberg an. Dort war die AfD nach dem Auszählen in vier von neun Wahllokalen mit 32,7 Prozent stärkste Kraft, gefolgt von der Wählergemeinschaft Bündnis Statdt-Land mit 28,8 Prozent, der CDU mit 16 und der SPD mit 11,7 Prozent.

Ein diffuses Bild gab Bismark nach fünf von 22 Wahllokalen ab. Hier lagen die „Sonstigen“ mit 28,3 Prozent vor AfD mit 23,1 und CDU mit 20,1 Prozent.