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Kommunalwahlen Das sind die neuen Stadträte in Magdeburg

Nach einem nächtlichen Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD steht nun fest, wer in den Stadtrat einzieht und wie die Sitze verteilt sein werden.

Von Sabine Lindenau Aktualisiert: 11.06.2024, 06:26
Bis tief in die Nacht wurden die Stimmzettel für die Kommunalwahl in Magdeburg ausgezählt.
Bis tief in die Nacht wurden die Stimmzettel für die Kommunalwahl in Magdeburg ausgezählt. Foto: Uli Lücke

Magdeburg. - Die CDU ist der Sieger der Stadtratswahlen in Magdeburg. Doch sah es zwischenzeitlich nach einem Vorsprung von rund zwei Prozentpunkten auf die AfD aus, kam es bei der Auszählung, die bis 2.21 Uhr in der Nacht auf Montag andauerte, noch zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen.

Am Ende lagen die Christdemokraten mit 23,8 Prozent nur einen Prozentpunkt vor der Alternative für Deutschland (22,8 Prozent). Die größten Verluste mussten die Grünen hinnehmen (minus 5,9 Prozent). Mit Volt zieht eine neue Partei in den Magdeburger Stadtrat ein.

Wahl in Magdeburg: Die Sitzverteilung von CDU, AfD, Linke und SPD

Die Ergebnisse haben natürlich Auswirkungen auf die Sitzverteilung. Die CDU kann drei Sitze zulegen und kommt auf 13. Ebenso viele kann die AfD für sich verbuchen – ein Plus von fünf Sitzen. Die SPD, ursprünglich mit neun, durch den Fraktionswechsel von Karsten Köpp (zu Legislaturbeginn 2019 Die Linke) mit zehn Sitzen im Stadtrat, wird noch acht haben.

Die Grünen verlieren vier Sitze, schaffen es nur noch auf fünf. Verluste müssen auch die Linken (von ursprünglich neun, später acht auf sechs Sitze), die FDP (von drei auf zwei Sitze) und Future! (von zwei Sitzen auf einen Sitz) hinnehmen. Die Gartenpartei erringt einen Sitz mehr, kommt nunmehr auf drei Sitze. Die Tierschutzpartei bleibt bei drei Sitzen, die Tierschutzallianz bei einem Sitz. Einer geht zudem an die neue Partei im Stadtrat, Volt.

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Neue Besetzung im Stadtrat Magdeburg

Im neuen Stadtrat finden sich sowohl etablierte als auch neue Mitglieder. Von den 56 Sitzen werden 31 von Stadträten besetzt, die auch in der aktuellen Legislatur Mitglied sind, hinzu kommen 25 neue Gesichter.

Gleich geblieben ist der Anteil an Frauen. Wie derzeit werden auch in der neuen Legislatur 16 Stadträtinnen vertreten sein. Einzig die Gartenpartei zieht ohne Frau in den Stadtrat ein.

So sieht das vorläufige Endergebnis der Stadtratswahl in Magdeburg aus.
So sieht das vorläufige Endergebnis der Stadtratswahl in Magdeburg aus.
Screenshot: Sabine Lindenau

Erste Reaktionen von CDU, AfD, Linke und Grünen

Freude auf der einen Seite, Frust auf der anderen: Die Reaktionen fielen nach dem vorläufigen Endergebnis unterschiedlich aus. „Ich glaube, dass uns der Generationenwechsel gelungen ist“, zeigte sich CDU-Kreisvorsitzender Tobias Krull erfreut über die Mischung der CDU-Fraktion. Die CDU werde auch den Anspruch auf den Stadtratsvorsitz erheben, erklärte Krull.

Darüber denkt indes auch die AfD nach, wie Ronny Kumpf erklärt. Ist die Anzahl der Sitze doch gleich. Bei ihm und seiner Partei, die mit fünf bekannten und acht neuen Mitgliedern dabei sein wird, überwog am Montag die Freude über neue Mehrheitsverhältnisse.

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Bei der SPD wird kein neues Gesicht dabei sein. Acht etablierte Mitglieder der aktuellen Legislatur ziehen erneut ein. Schmerzlich sei, dass es Julia Brandt nicht geschafft habe, bedauert Fraktionsvorsitzende Kornelia Keune. „Das reißt schon eine Lücke.“

Auch bei den Linken schmerzt der Verlust. Nicole Anger, Vorsitzende des Stadtverbandes, bleibt dennoch positiv. Auch, wenn sie auf die Besetzung schaut. „Ich finde eine Mischung aus erfahrenen und neuen, frischen Stadträten ist immer eine gute“, sagte sie. Neben zwei etablierten werden vier neue Mitglieder dabei sein.

Bei den Grünen gibt es einen Umbruch. Unter den nur noch fünf Stadträten sind drei neue dabei. „Es wird sich einiges ändern“, blickt Olaf Meister voraus. Schmerzhaft sei, dass mit Jürgen Canehl „ein politisches Schwergewicht“ ausscheide. Beim bisherigen Fraktionspartner Future! ist der Frust groß, konnte doch nur noch Stephan Bublitz einziehen.

Freude herrscht indes bei der Gartenpartei, die ein Mandat mehr erringen konnte. Marcel Guderjahn wertet dies als Erfolg für die drittgrößte Partei der Stadt. Auch die Tierschutzpartei ist froh. „Wir haben unser Ziel erreicht“, so Vorsitzender Burkhard Moll. Ähnlich äußerte sich auch Josef Fassl von der Tierschutzallianz. Das Minimalziel, ein Sitz, sei erreicht.

„Völlig baff“ war Lucas Kemmesies. Der 33-Jährige betritt mit Volt Neuland als Stadtrat.

Der Wahlausschuss muss die Ergebnisse allerdings noch bestätigen. Er kommt am Montag, 17. Juni, zusammen.

Ortschaftsräte in Pechau, Randau-Calenberge und Beyendorf Sohlen

Die Pechauer durften nicht nur für die Europa- und Stadtratswahlen Kreuze setzen, sondern auch für einen neuen Ortschaftsrat. Ein Christdemokrat, ein Mitglied der Frauen für Pechau sowie vier Einzelbewerber wurden gewählt – bei einer Wahlbeteiligung von 79,9 Prozent.

Nach dem vorläufigen Endergebnis konnte Einzelbewerber Michael Dömeland die mit Abstand meisten Stimmen auf sich vereinen (24 Prozent). Ebenfalls gewählt wurden die Einzelbewerber Ingolf Schulz (12,3 Prozent), Uwe Tobias Truckenmüller (10,6 Prozent) und Carsten Kriegenburg (8,8 Prozent).

Der Pechauer Ortschaftsrat wird komplettiert durch CDU-Mann Markus Fleck (11,7 Prozent) und Cornelia Bubke von den Frauen für Pechau (11,4 Prozent). Sie ist das einzige neue Mitglied im Gremium.

Nur noch zwei der aktuellen Mitglieder werden auch im neuen Ortschaftsrat in Randau-Calenberge dabei sein. Die meisten Stimmen konnte Günther Kräuter auf sich vereinen. 31,1 Prozent der Randauer und Calenberger setzten ihr Kreuz beim derzeitigen Vorsitzenden des Ortschaftsrates.

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Weiterhin dabei ist Oliver Pattloch, der Mitglied des Fördervereins der freiwilligen Feuerwehr ist. Dieser holte insgesamt 26,8 Prozent der Stimmen. Somit zog neben Pattloch noch Klaus Schulz ein. Einzelbewerberin Aileen Wilhelm (14,5 Prozent), Einzelbewerber Michael Kaufholz (14,3 Prozent) sowie Dirk Hesse vom Heimatverein Calenberge (13,4 Prozent) komplettieren den Ortschaftsrat. Die Wahlbeteiligung lag bei 73,9 Prozent.

Auch in Beyendorf-Sohlen waren die Einwohner aufgerufen, einen neuen Ortschaftsrat zu wählen. Dieser wird zukünftig aus acht Mitgliedern bestehen. Sechs von ihnen sind auch in der aktuellen Legislaturperiode schon dabei.

Angetreten waren die CDU und „Wir sind Beyendorf-Sohlen“ (WSBS). Die Gruppe konnte eine satte Mehrheit von 91,8 Prozent ergattern. Dadurch kamen sieben Mitglieder in den Ortschaftsrat. Allen voran der aktuelle Vorsitzende Niko Zenker, der auch für die SPD in den Stadtrat gewählt wurde.

Für WSBS sind zudem Ulrich Schrader, Christa Brandstetter, Cindy Reichert, Anja Maahs, Christof Bahls und Evelyn Könnecke dabei. Komplettiert wird der Ortschaftsrat von CDU-Mann Georg Albert Kötteritzsch. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,4 Prozent.