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Kommunalwahlen Wo die Parteien bei der Stadtratswahl in Magdeburg punkten konnten

In Magdeburg dominieren nach der Stadtratswahl die Farben Schwarz und Blau. Beim Blick auf die Stadtteile zeigen sich aber auch ein paar kleine rote und ein grüner Fleck.

Von Sabine Lindenau Aktualisiert: 12.06.2024, 07:32
Blick ins Wahllokal im Norbertusgymnasium. Die Magdeburger haben einen neuen Stadtrat gewählt.
Blick ins Wahllokal im Norbertusgymnasium. Die Magdeburger haben einen neuen Stadtrat gewählt. Foto: Uli Lücke

Magdeburg. - Magdeburg ist schwarz und blau. Das macht der Blick auf die Karte mit den zehn Wahlbereichen deutlich. Fünf konnte die CDU für sich entscheiden, fünf die AfD. Am Ende der Stadtratswahlen am Sonntag lag zwischen den beiden Parteien gerade einmal ein Prozentpunkt. In Stimmen waren es 3.365, die die CDU mehr auf dem Konto hatte. Schaut man tiefer in die Wahlbereiche hinein, die noch einmal nach Stadtteilen aufgegliedert werden, fallen ein paar Dinge auf.

Ergebnisse in Magdeburg: Wahlbeteiligung als Faktor

In den fünf Wahlbereichen, die die CDU für sich entscheiden konnte, war auch die Wahlbeteiligung am höchsten. Am fleißigsten stimmten die Menschen, die in Ottersleben, Diesdorf und zum Teil in Stadtfeld-West zu Hause sind (Wahlbereich 8), ab. Hier kam auch das beste CDU-Ergebnis zustande: 36 Prozent.

Bei der AfD verkehrt sich das Bild. Dort, wo die wenigsten Menschen ihre Kreuze machten, war die Alternative für Deutschland, die in Sachsen-Anhalt vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wurde, am erfolgreichsten.

Im Wahlbereich 2, zu dem die Stadtteile Neue Neustadt und Neustädter Feld gehören, holte sich die AfD ihr bestes Ergebnis: 32,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung war hier am geringsten in Magdeburg: 48,9 Prozent.

Die CDU sicherte sich noch die Gesamtsiege in den Wahlbereichen 4, 5, 6 und 10. Das sind jene, in denen auch die Wahlbeteiligung noch höher war als in denen, die an die AfD gingen. Einzig im Wahlbereich 10 lag sie mit 58,1 Prozent unter 60 Prozent. In den anderen drei Bereichen teils deutlich drüber.

In den besten Wahlbereichen der AfD lag der Top-Wert der Wahlbeteiligung bei 57,8 Prozent. Zahlen, die zeigen: Wo mehr Menschen an die Wahlurnen getreten sind, lag das Endergebnis der AfD immer unter dem der CDU. Die Wahlbeteiligung war also ein Faktor bei den Kommunalwahlen.

Hier sind die Hochburgen in Magdeburg

Die CDU lag am Ende knapp vorn und kann sich dadurch Wahlsieger nennen, auch wenn sie genauso viele Sitze im neuen Stadtrat haben wird wie die AfD – nämlich 13. Aber wo im Stadtgebiet sind nun die Hochburgen der beiden Parteien? Und gab es auch Stadtteile, in denen keine der beiden die erfolgreichste Partei war? Auch darauf liefern die Zahlen Antworten.

Für die CDU gab es zwei Stadtteile, in denen sie über 40 Prozent einheimsen konnte: in Pechau 41,6 Prozent und nicht überraschend in Ottersleben mit 40,8 Prozent. Zugpferd ist hier seit Jahrzehnten Wigbert Schwenke, Stadtrat seit 1990. Das drittbeste Ergebnis fuhren die Christdemokraten in Diesdorf ein: 37,4 Prozent.

Die Top 3 der AfD lagen in Rothensee mit 37,4 Prozent, gefolgt von Salbke mit 33,9 und Neustädter Feld mit 33,1 Prozent.

Wer einmal eine andere Farbe als Schwarz und Blau sehen möchte, muss sich auch die Stadtteile genauer ansehen. Denn es gab auch drei Stadtteile, in denen die SPD die meisten Stimmen ergattern konnte. In einem Stadtteil lagen die Grünen vorn. Beide Parteien, besonders die Grünen, zählen zu den Verlierern der Wahl.

Ihre Verluste waren am deutlichsten (minus 5,1 Prozent). Die SPD büßte 1,9 Prozent ein. Aber wo lagen sie nun vorn? Die Sozialdemokraten erzielten den Sieg in Beyendorf-Sohlen mit 30,6 Prozent. Darüber hinaus konnten sie noch in Ostelbien stärker punkten, gewannen die Stadtteile Werder (23 Prozent) und Brückfeld (20,8 Prozent). Die Grünen haben ihre größte Anhängerschaft in Buckau. Dort holten sie den höchsten Stimmenanteil mit 19,8 Prozent.

Kommunalwahl Magdeburg: Hier schnitten CDU, AfD, SPD schlecht ab

In welchen Stadtteilen haben die Parteien am schlechtesten abgeschnitten? Ein Frage, auf die es für die CDU eine kuriose Antwort gibt. Obwohl sie im Wahlbereich 4, also Stadtfeld-Ost, stärkste Kraft geworden ist, hat sie hier ihr zugleich schwächstes Ergebnis eingefahren: 18,4 Prozent.

Die AfD war in der Altstadt am unbeliebtesten, kam hier auf für ihre Verhältnisse schwache 12,6 Prozent, im Werder auf 12,7 Prozent. Für SPD und Linke sah es in Ottersleben am schlechtesten aus. Die Sozialdemokraten kamen hier nur auf 7,7 Prozent, Die Linke auf 5,7. Das Tal der Grünen liegt im Norden der Stadt. Im Kannenstieg stimmten lediglich 2,3 Prozent der Menschen für sie.

Ergebnisse von FDP, Volt, Future!

Die Gartenpartei konnte einen Sitz hinzugewinnen, zieht mit drei Kandidaten in den Stadtrat ein. Ihre Hochburg ist das Neustädter Feld, wo sie 10,4 Prozent einheimste. Die FDP, die einen Platz im Stadtrat einbüßt, kam in Nordwest auf ihren höchsten Stimmenanteil: 7,3 Prozent.

Die Tierschutzpartei, die ihre drei Sitze halten kann, zeigte sich in dem Teil von Stadtfeld-Ost, der zum Wahlbereich 3 zählte, am stärksten, kam hier auf 6,8 Prozent. Beachtlich ist die Partei, die neu vertreten sein wird: Volt holte aus dem Stand 3,5 Prozent in der Alten Neustadt. Future! schnitt am besten im Teil der Alten Neustadt ab, der zum Wahlbereich 1 gehört: 3,9 Prozent. Für die Tierschutzallianz war Lemsdorf das beste Pflaster: 2,8 Prozent.