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PODCAST „WAHL LOKAL“ Mit Video: Wie extremistisch ist Sachsen-Anhalt?

In Sachsen-Anhalt sind die Fälle von extremistischen Straftaten in den vergangenen Jahren auf dem Vormarsch. Hierbei sticht insbesondere die hohe Zahl der rechtsextremistischen Taten ins Auge. Warum ist das so und was können kommunale Politiker dagegen tun?

Von David Fuhrmann Aktualisiert: 07.06.2024, 10:48
Wie kommunale Politiker auf Rechtsextremismus reagieren sollten, weiß Torsten Hahnel vom Miteinander e.V.
Wie kommunale Politiker auf Rechtsextremismus reagieren sollten, weiß Torsten Hahnel vom Miteinander e.V. Foto: MZ

Halle/MZ/VS. - Rassistische Gesänge zu einem Partyhit in Festzelten, in Aken verbrennen Jugendliche das Tagebuch von Anne Frank und in den Städten fallen vielerorts extremistische Schmierereien an Hausfassaden auf: Die Zahl der von der Polizei registrierten politischen Straftaten in Sachsen-Anhalt steigt im Zehn-Jahres-Trend deutlich nach oben.

Während linksmotivierte Straftaten auf einen Anteil von elf Prozent kommen, hat die Zahl der rechten Straftaten im vergangenen Jahr mit 2.036 Fällen einen neuen Höchststand erreicht, das entspricht fast zwei Drittel (65 Prozent) aller Fälle. Wie groß ist die Gefahr von rechts in Sachsen-Anhalt?

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Nach den Zahlen der Mobilen Opferberatung rangiere Sachsen-Anhalt bundesweit auf einem Spitzenplatz, wenn es um Fälle rechter Gewalt gehe, sagt Extremismus-Experte Torsten Hahnel vom Verein Miteinander aus Halle im Wahlpodcast „Wahl lokal“ von Mitteldeutscher Zeitung und Volksstimme.

Im Podcast „Wahl lokal“ werfen die Moderatoren Stefan B. Westphal und Anna Petersen gemeinsam mit ihren Gästen im Vorfeld der Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt jede Woche einen Blick auf andere Themen und Probleme im Land. Warum die Zahlen extremistischer Straftaten im Bundesland wieder gestiegen sind und was kommunale Politiker dagegen tun können, das weiß Torsten Hahnel vom Miteinander e.V.

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Immer mehr Neonazis und Rechtsextreme ziehen nach Sachsen-Anhalt

Die Gefahr, Opfer rechter Gewalt zu werden, "ist in Ostdeutschland zwei- bis dreimal höher als in Westdeutschland", so Hahnel. Sorge bereite ihm, dass in den vergangenen Jahren zu beobachten sei, wie immer mehr "Neonazis und Rechtsextreme aus Westdeutschland bewusst nach Sachsen-Anhalt ziehen".

Um den Rechtsextremen Paroli zu bieten, würde sich Hahnel von kommunalen Politikern wünschen, "dass zivilgesellschaftliche Strukturen, die sich für eine weltoffene und demokratische Stadt einsetzen, besser unterstützt werden". 

Warum ein Verbot des von Rechten missbrauchten Disco-Hits "L'amour Toujours" ein Akt von Hilflosigkeit ist und wie man am besten mit rechtsextremen und populistischen Parolen umgeht, ist Thema des Podcasts „Wahl lokal“, der überall dort zu finden ist, wo es Podcasts gibt.