Fußball FCM holt in Braunschweig beim 2:2 einen Punkt
Der 1. FC Magdeburg hat vor 23.100 Zuschauern 2:2 (0:0) bei Eintracht Braunschweig gespielt. Spektakulär war die zweite Hälfte.
Magdeburg l Für FCM ging es in Braunschweig darum, nach zwei Niederlagen in Folge versöhnlich in die Winterpause zu kommen. Es war eine Partie, die so ziemlich alles bot.
1:0 Marc Pfitzner (49.): Manuel Schwenk kam im Strafraum an den Ball, Björn Rother trat ihm auf den Fuß - Schiedsrichter Jablonski entschied auf Strafstoß (48.). Pfitzner verwandelte sicher.
1:1 Christian Beck (50.): Nach einem starken Pass von Thore Jacobsen lupfte Christian Beck den Ball ins gegnerische tor. Die FCM-Fans feierten und zündeten Pyrotechnik.
2:1 Benjamin Kessel (70.): Nach einer kurzen Ecke flankte der völlig freie Marcel Bär auf den in der Mitte frei stehenden Benjamin Kessel, der per Kopf traf.
2:2 Björn Rother (72.): Nach einer Kopfballablage von Christian Beck traf Björn Rother zum erneuten Ausgleich.
FCM: Behrens - Costly, Bomheuer, Müller, Bell Bell - Rother (87. Harant), Jacobsen, Preißinger (84. Osei Kwadwo) - Bertram (69. Laprévotte) - Conteh, Beck.
FCM-Trainer Stefan Krämer wechselte im Vergleich zum 0:2 in Münster gleich viermal: Für den rotgesperrten Jürgen Gjasula, den verletzten Dominik Ernst sowie Brian Koglin und Manfred Osei Kwadwo liefen Björn Rother, Marcel Costly, Dustin Bomheuer und Sirlord Conteh von Beginn an auf. Für Bomheuer war es nach seiner langen Verletzungspause das Startelf-Debüt. Timo Perthel, eigentlich ein Kandidat für die Startelf, verletzte sich am Freitag im Abschlusstraining.
1. Halbzeit: Beide Mannschaften tasteten sich zu Beginn ab - vermieden größeres Risiko. Erst nach zwölf Minuten hatte Braunschweig die erste Ecke - ohne Erfolg. Rechtsverteidiger Marcel Costly versuchte zwar, das Spiel schnell zu machen, war aber viel zu hektisch. Die Partie spielte sich zum Großteil im Mittelfeld ab - in den Strafräumen war kaum etwas los. Aus dem Nichts hatte die Eintracht dann durch Marcel Bär die Riesenchance zur Führung - der Braunschweiger zielte aber links am Tor vorbei (24.). Zwei Minuten später die nächste Gelegenheit: Nachdem Bomheuer den Ball im Vorwärtsgang leichtfertig hergab stand Nick Proschwitz plötzlich frei vor Morten Behrens. Doch der FCM-Torhüter hielt seine Mannschaft mit einer starken Parade im Spiel.
Aufregung dann in der 29. Minute: Nach einem Zweikampf trat Sirlord Conteh gegen Robin Ziegele von hinten nach - schnell kam es zu einer Rudelbildung. Schiedsrichter Sven Jablonski hatte genau hingeschaut und zeigte Conteh zurecht die Rote Karte. Wie schon in Münster musste der FCM früh eine Unterzahl verdauen. Irritationen gab es um eine Verwarnung für die Eintracht: Jablonski verwarnte vor der Roten Karte einen Braunschweiger - entweder Marc Pfitzner oder Robin Becker. Wäre es Becker gewesen, hätte er Gelb-Rot sehen müssen. Später stellte sich aber heraus, dass es wohl Pfitzner war. Benjamin Kessel prüfte dann den starken Behrens mit einem Weitschuss (34.). Die Gastgeber waren jetzt klar besser, der Club hatte mit den Nachwirkungen des Platzverweises zu kämpfen, war viel zu passiv.
2. Halbzeit: Die zweite Hälfte begann furios: Zunächst ging Braunschweig durch einen verwandelten Foulelfmeter von Marc Pfitzner in Führung (48.), kurz danach glich Christian Beck für die Gäste aus (50.). Danach wurde es allerdings unschön: Thore Jacobsen traf Patrick Kammerbauer mit gestrecktem Bein im Gesicht - und sah zurecht Rot (52.). Der Getroffene musste danach ausgewechselt werden. Doch zu einer doppelten Braunschweiger Überzahl kam es nicht, weil sich der bereits verwarnte Marc Pfitzner so lautstark beschwerte, dass auch er von Jablonski vom Feld geschickt wurde. Somit standen zehn Braunschweiger und neun Magdeburger auf dem Platz.
Die Partie war jetzt extrem umkämpft, Yari Otto und Nick Proschwitz hatten für die Platzherren Gelegenheiten, wieder hielt Behrens zweimal stark (58.). Der Club-Keeper war mit Abstand bester Magdeburger. Die Gastgeber drückten jetzt auf den zweiten Treffer - und Krämer reagierte: Der Trainer brachte den defensiven Charles Elie Laprévotte für Stürmer Sören Bertram (69.). Doch direkt danach fiel das 1:2 aus Gästesicht: Benjamin Kessel traf per Kopf (70.). Die Gäste schlugen aber erneut zurück: Nach einer Ablage von Christian Beck grätschte Björn Rother den Ball zum 2:2 ins Tor (72.). So langweilig die erste Hälfte war, so aufregend ging es nach dem Seitenwechsel zur Sache. Nach den vier Toren und den Platzverweisen waren beide Teams bemüht, etwas Ruhe in die Partie zu bekommen. Beiden waren die enormen Anstrengungen in der Schlussphase deutlich anzumerken. Fünf Minuten vor Schluss hätte Beck aber fast noch das dritte Tor für den FCM erzielt.
Was für eine zweite Hälfte: Der FCM bewies in Unterzahl Moral, kämpfte sich zweimal zurück. Festzuhalten bleibt aber auch, dass die Leistung in der ersten Hälfte erschreckend schwach war.