Domowina: Bund Lausitzer Sorben wählt neuen Bundesvorstand
Schleife - Die Delegierten des Dachverbandes Domowina (Bund Lausitzer Sorben) wollen heute einen neuen Bundesvorstand wählen. Für das Gremium gibt es 30 Bewerber aus der Ober- und Niederlausitz. Dabei will Vorsitzender erneut Dawid Statnik kandidieren. Für die Hauptversammlung haben sich Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) angekündigt.
Bei dem Treffen der Vertreter von 200 sorbischen Verbänden, Vereinen und Gruppen sollen unter anderem neue Schwerpunkte der größten Organisation und Interessenvertretung der Sorben und Wenden festgelegt werden. Neben dem Spracherhalt ist im sächsisch-brandenburgischen Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden auch der Strukturwandel im Lausitzer Revier ein wichtiges Thema.
Die Domowina wurde 1912 in Hoyerswerda als Dachverband der Sorben gegründet, die Nationalsozialisten verboten den Zusammenschluss. Nach der Wiedergründung 1945 in Crostwitz gilt die Domowina heute als politisch unabhängiger Dachverband sorbisch-wendischer Vereinigungen und hat nach eigenen Angaben 7500 Mitglieder. Nach offiziellen Angaben gibt es etwa 60.000 Sorben und Wenden. Ihr Siedlungsgebiet liegt in Ostsachsen und im Süden Brandenburgs.