US-Kapitol Polizei für mögliche Gewalt bei Pro-Trump-Demo gerüstet
Gut acht Monate nach der Erstürmung des Kapitols in Washington bereitet sich die Polizei dort auf eine weitere Demonstration durch Trump-Anhänger vor.
Washington - Die Polizei des US-Kapitols hat sich für mögliche Gewalt rund um die am Samstag dort anstehende Demonstration von Anhängern des früheren Präsidenten Donald Trump gewappnet.
Der Chef der Kapitol-Polizei, Tom Manger, sagte in Washington, es gebe Hinweise auf mögliche Bedrohungen rund um die Demo. Ob diese glaubhaft seien, sei schwer zu sagen, aber auch vor der gewaltsamen Erstürmung des Kapitols Anfang Januar habe es ähnliches Online-Gerede gegeben. „Also gehen wir kein Risiko ein.“
Alle Hinweise würden ernstgenommen, sagte Manger. Die Polizei habe sich auf verschiedenste Szenarien vorbereitet und sichergestellt, dass ausreichend Einsatzkräfte und Ausrüstung vorhanden seien. Möglich seien auch Zusammenstöße mit Gegendemonstranten. Man tue aber alles, um das zu vermeiden.
Ein leitender Beamter der Kapitol-Polizei, Sean Gallagher, sagte, die Vorbereitungen für die Sicherheitsvorkehrungen liefen seit mehreren Wochen. Einsatzkräfte anderer Einheiten, etwa von der Hauptstadt-Polizei und der Nationalgarde, stünden zur Unterstützung bereit. „Unsere Beamten sind vorbereitet“, betonte Gallagher. Es gebe die Hoffnung und Erwartung, dass die Veranstaltung am Wochenende friedlich bleibe. „Aber unsere Einsatzpläne sind skalierbar, so dass wir bereit sind, alles zu bewältigen, was passiert.“
Trump-Anhänger hatten das Kapitol am 6. Januar gewaltsam erstürmt. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Für diesen Samstag (18.00 Uhr deutscher Zeit) ist vor dem Kongresssitz eine Demonstration zur Unterstützung von Angeklagten geplant, die sich wegen der Erstürmung des Kapitols vor Gericht verantworten müssen. Organisator der Demonstration ist ein früherer Mitarbeiter von Trumps Wahlkampfteam.
Rund um das Kapitol wurde mit Blick auf die Demo vorübergehend wieder ein Zaun aufgebaut, um den Kongresssitz zu schützen. Der Zaun war nach der Attacke im Januar errichtet und erst im Juli wieder abgebaut worden. Die Kapitol-Polizei war damals in die Kritik geraten, weil die Sicherheitskräfte des Parlaments den Angriff nicht abwehren konnten.