Zukunft Magdeburger testen neue Wege für Paketdienste
Das Land fördert ein Vorhaben in Magdeburg, welches die Paketfahrzeuge in den Stadtzentren minimieren könnte.
Magdeburg l In Magdeburg möchten die Otto-von-Guericke-Universität, die FIApro UG als Spezialist im Prototypenbau und die Mediengruppe Magdeburg (unter anderem Biberpost und Volksstimme) ein Pilotprojekt für den nachhaltigen Paketdienst entwickeln. Der Titel lautet "Paket-KV-MD²". Das Kürzel KV steht dabei für kombinierten Verkehr. Landesverkehrsminister Thomas Webel (CDU) übergab dafür gestern einen Fördermittelbescheid über 1,4 Millionen Euro. Hartmut Zadek, der den Lehrstuhl Logistik an der Uni leitet, erläutert: "Bislang fahren die Paketzusteller vornehmlich mit Diesel-Transportern vom Verteilzentrum in die Kommunen." Selbst wenn alle Fahrzeuge auf Elektromobilität umgestellt würden, fehle der Platz für deren steigende Zahl.
Als Lösung soll für mehrere Anbieter in der früheren Druckerei der Volksstimme in der Bahnhofstraße ein lokales Verteilzentrum aufgebaut werden. Von hier werden Mikro-Depots in den Stadtteilen beliefert. Am Ende der Verteilkette stehen Paketstationen und Zusteller mit Lastenfahrrädern, die die Pakete mehrerer Paketdienste gebündelt an die Kunden verteilen.
Carsten Rehwald, Kaufmännischer Geschäftsführer der Mediengruppe Magdeburg, sieht das Projekt als wegweisend. Er sagt: "Wir sind überzeugt, dass die Mediengruppe Magdeburg mit diesem Ansatz der Paketzustellung ein Vorbild für andere Dienstleister werden kann."
Zudem gehe es um Nachhaltigkeit: Schon mit dem Pilotprojekt soll der Ausstoß von vier Tonnen Kohlendioxid pro Jahr verhindert werden. Bei einer Ausweitung auf die gesamte Stadt oder gar auf andere Kommunen werde sich eine gewaltige Einsparung von Ressourcen ergeben.
Ein weiteres Projekt der Uni, für das Thomas Webel den Fördermittelbescheid übergab, befasst sich mit automatisierten Shuttlebussen. Die Fördersumme beträgt 850.000 Euro.