Fast Food McDonald's, Burger King und KFC: Müssen Kunden jetzt auf Pommes verzichten?
Viele Gastronomen müssen derzeit Pommes Frites von den Speisekarten streichen oder sich Alternativen überlegen, um die Nachfrage ihrer Gäste bedienen zu können. Wir haben nachgefragt, inwiefern sich die Knappheit an Speiseöl auch auf die großen Systemgastronomen McDonald's, Burger King, Kentucky Fried Chicken und Nordsee auswirkt.

Magdeburg - Erst vor wenigen Wochen galt bereits Alarmstufe Rot bei McDonald's. Der Grund: Nach einem Hackerangriff auf den Zulieferer HAVI, der die Filialen des Branchenriesen seit vielen Jahren mit Burgerzutaten, Desserts und anderem Kulinarischen versorgt, konnten viele Systemgastronomen nur noch mit "ausverkauft"-Schildern an den betroffenen Waren auf die missliche Lage reagieren. Nachdem dieses Problem nun in großen Teilen behoben ist, könnte nun aber unmittelbar der nächste Rückschlag auf die Gäste des Unternehmens warten.
Denn die Sicherheitslage in der Ukraine wirkt sich bereits seit über einem Monat auf die Lebensmittelversorgung der Deutschen aus. Besonders die Belieferung mit Sonnenblumenöl aus dem Osten Europas ist weitgehend zum Erliegen gekommen. Die Lager sind fast vollkommen leer, wie der Bundesverband der Obst-, Gemüse- und Kartoffelverarbeiter (BOGK) unlängst mitteilte. Damit kommen auf den Verbraucher nicht nur Preissteigerungen, sondern auch Einbußen in der Verfügbarkeit von Lebensmitteln zu. Besonders betroffen sind dabei Pommes Frites, für deren Zubereitung Speiseöl unabdingbar ist. Und für die die Fast Food-Riesen McDonald's und Burger King bekannt sind.
Weniger Sonnenblumenöl bei McDonald's
Doch die Unternehmen geben Entwarnung. "Unsere Gäste können aber nach wie vor unsere Pommes in gewohnter Qualität bei uns bekommen", heißt es von Seiten des Branchen-Giganten mit dem goldenen M. Nicht nur die Qualität, sondern auch die Verfügbarkeit sei weiterhin gewährleistet - wenngleich auch die Folgen der Knappheit an Sonnenblumenöl nicht verschwiegen werden.
"Wir nutzen zum Frittieren unserer Pommes eine Pflanzenölmischung, unter anderem aus Sonnenblumen- und Rapsöl, wobei Sonnenblumenöl nur einen kleineren Teil ausmacht. Aufgrund der aktuell eingeschränkten Verfügbarkeiten werden wir diesen geringeren Anteil von Sonnenblumenöl vorübergehend weiter reduzieren", heißt es auf Nachfrage. Die "zweitgrößte Fast Food-Hamburger-Kette der Welt", wie sich Burger King nennt, gibt zwar zur Zusammensetzung ihres Frittieröls keine näheren Informationen. Allerdings handele es sich ebenfalls um Pflanzenöl, heißt es.
Pommes verfügbar, keine Engpässe
"Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es beim Frittieröl und damit bei unseren King Pommes keine Einschränkungen in der Versorgung", so eine Sprecherin des Unternehmens. "Deutschlandweit sind alle Produkte verfügbar, daher rechnen wir in den Restaurants mit keinen Engpässen. Auch in Zukunft können sich unsere Gäste auf Whopper & Co. in ihrem Burger King Restaurant freuen." Um dies zu gewährleisten, setze die Fast Food-Kette auf "langfristige Lieferantenbeziehungen".
Auch der Hühnerbrater Kentucky Fried Chicken (KFC) serviert zu vielen seiner Fast Food-Gerichte Pommes. Doch auch hier heißt es auf Nachfrage, das Unternehmen sei nicht von Frittieröl-Knappheit betroffen. "Wir verwenden für unsere Gerichte Sonnenblumenöl, das wir aus unterschiedlichen, benachbarten EU-Ländern beziehen. Damit ist unser Bedarf abgedeckt."
Während McDonald's, Burger King und Kentucky Fried Chicken Entwarnung geben, hat sich die Fisch-Fast Food-Kette Nordsee dazu entschlossen, sich trotz Nachfrage nicht zu etwaigen Problemen in der Versorgung ihrer Gäste zu äußern. Betroffen dürfte das Unternehmen dennoch sein, gelten doch Kartoffeln und Chips zum servierten Fisch als eine beliebte Sättigungsbeilage.