Krimi mit dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes Gastrolle für Zwanziger im "Tatort"
Berlin (dapd). Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Theo Zwanziger, hat gleich für zwei "Tatort"-Krimis die Ideen geliefert, und in einem spielt er auch mit. Wie es dazu kam, erzählte der 65-Jährige bei der Vorstellung des neuen SWR-Tatorts "Im Abseits", der am 19. Juni in der ARD gesendet wird und in dem eine Spielerin der Frauenfußball-Nationalelf einem Mord zum Opfer fällt.
Zwanziger hatte 2008 die "Tatort"-Kommissarin Ulrike Folkerts in einem Baden-Badener Café getroffen, um sie als Botschafterin für die Frauenfußball-WM zu gewinnen, wie er sagte. Bei dieser Gelegenheit schlug er vor, das Thema Frauenfußball anlässlich der Weltmeisterschaft in Deutschland im "Tatort" aufzugreifen. Dabei könne es um die Probleme der Integration und Homophobie im Fußball gehen, sagte Zwanziger. Er sei auch deswegen "Tatort"-Fan, weil darin gesellschaftspolitische Themen dargestellt würden. Viele Zuschauer würden dazu gebracht, ihre eigene Einstellung dazu zu überprüfen, erklärte Zwanziger.
Danach habe er erst einmal lange nichts gehört, sagte der DFB-Präsident. Darüber habe er sich bei einem zufälligen Gespräch mit "Tatort"-Kommissarin Maria Furtwängler beklagt. Die Schauspielerin sei mit dem Thema Homophobie im Fußball beim NDR auf offene Ohren gestoßen. So sei es zum "Tatort: Mord in der ersten Liga" gekommen, der am 20. März gesendet wurde.
Eigentlich wollte er eine Leiche spielen
Eigentlich wollte Zwanziger gerne mal im "Tatort" eine Leiche mimen. Ulrike Folkerts scherzte auf der Pressekonferenz: "Ich habe ihm davon abgeraten." Rasch stand fest, dass Zwanziger sich selbst spielen sollte.
In dem "Tatort" gibt es eine Szene, in der der DFB-Präsident die Todesnachricht am Telefon erhält, während Bundestrainerin Silvia Neid, Bundestrainer Joachim Löw, Manager Oliver Bierhoff und Steffi Jones als Organisations-Präsidentin der Frauenfußball-WM zusammensitzen. In einer weiteren Szene hält Zwanziger die Trauerrede auf die ermordete Nationalspielerin. Dort ist auch die Nationelf des Frauenfußballs mit Profispielerin Celia Okoyino da Mbabi zu sehen. Das Mordopfer spielt eine wirkliche Fußballerin: Filiz Koc war als Jugendliche Mitglied der türkischen Nationalmannschaft und ist noch in einer Regionalmannschaft aktiv. Sie ist Unternehmerin und arbeitet als Moderatorin und Model. Koc war in der ProSieben-Serie "Die Model-WG" zu sehen.