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Lola 2016 Laura Tonke räumt zweifach ab

Am Freitag wurde der deutsche Filmpreis verliehen. Laura Tonke hat zwei Lolas gewonnen, bester Film wurde "Der Staat gegen Fritz Bauer".

27.05.2016, 18:53

Berlin (dpa) l Der Politthriller "Der Staat gegen Fritz Bauer" von Lars Kraume hat die Lola als bester deutscher Film gewonnen. Das gab die Deutsche Filmakademie am Freitagabend in Berlin bekannt. Die Lola in Silber ging an "Herbert" von Thomas Stuber, Bronze holte "Vier Könige" von Theresa von Eltz.

Gleich zwei Preise gab es für Schauspielerin Laura Tonke (42) – für die Hauptrolle in "Heidi Schneider steckt fest" und als Nebendarstellerin in "Mängelexemplar". Über den Preis als bester Hauptdarsteller durfte sich Theaterstar Peter Kurth (59) freuen. Er spielt in "Herbert" einen Ex-Boxer mit der unheilbaren Krankheit ALS. Bester Nebendarsteller wurde Ronald Zehrfeld (39), der für seine Rolle im "Fritz Bauer"-Film geehrt wurde. Die Neuverfilmung von "Heidi" (Regie: Alain Gsponer) gewann die Lola als bester Kinderfilm. Der Preis für die beste Doku ging an "Above and Below" von Nicolas Steiner. Tom Tykwers Bestsellerverfilmung "Ein Hologramm für den König" mit Tom Hanks holte Preise für den Ton und den Schnitt.

Neben den Witzen von Moderator Jan Josef Liefers hatte die Show auch politische Töne. Schauspieler Milan Peschel kam als Nazi verkleidet auf die Bühne, um das beste Kostümbild zu ehren. Er spielte damit auch auf den Erfolg der Hitler-Satire "Er ist wieder da" an. Die Präsidentin der Deutschen Filmakademie, Iris Berben, schlug politische Töne an. "Ausländer- und islamfeindliches Gedankengut ist mittlerweile Parteiprogramm geworden", sagte Berben. "Aber wir dürfen als Künstler nicht verstummen, wir müssen handeln." Was den deutschen Film angeht, forderte sie "mehr Geld für mutige Ideen" und "mehr Frauen!". Die 1700 Mitglieder der Filmakademie küren die Gewinner der Lola, der wichtigsten Auszeichnung für das deutsche Kino.

Die 1700 Mitglieder der Filmakademie küren die Gewinner der Lola, der wichtigsten Auszeichnung für das deutsche Kino. Zwei Preise standen schon vorher fest: Die Ehrung für die Produzentin Regina Ziegler (72) und die Lola für den Publikumserfolg von "Fack ju Göhte 2". Wer als bester Film geehrt werden sollte, blieb bis zuletzt spannend: Im Rennen waren neben "Der Staat gegen Fritz Bauer" auch "Ein Hologramm für den König", Doris Dörries Drama "Grüße aus Fukushima", Thomas Stubers "Herbert", "Er ist wieder da" und der Debütfilm "4 Könige".

Auf dem roten Teppich vor dem Palais am Funkturm begann bereits am Nachmittag das große Schaulaufen der Promis in aufwendigen Roben und eleganten Smokings – beobachtet von zahlreichen Fans hinter der Absperrung. Zu den strahlenden, in die Kameras lächelnden Stars gehörten die deutsche Hollywoodschauspielerin Diane Kruger, Winfried Glatzeder, Hannelore Elsner, Natalia Wörner, Sunnyi Melles, Martin Wuttke, Robert Stadlober, Christoph Maria Herbst und Milan Peschel.

Die Gala ist traditionell ein großes Treffen der deutschen Filmbranche. Der Preis wird von der Bundesregierung finanziert. Die wichtigste Auszeichnung für das deutsche Kino ist mit insgesamt drei Millionen Euro dotiert. Das Preisgeld muss für die Produktion eines neuen Films verwendet werden.