Festival 6000 Besucher rocken am Brocken
Der Harz ist weiter im Festivalfieber: Nach dem Rockharz startet am Donnerstag bei Elend die zwölfte Auflage von "Rocken am Brocken".
Elend l Es gibt wohl kein Festival, das so naturnah und in solcher Idylle angesiedelt ist wie Rocken am Brocken. Auf dem Gieseckenbleek, einer großen Wiese oberhalb des Harzdörfchens Elend, werden bis zum Sonnabend gut und gern 6000 Fans erwartet. Das gibt dem Festival seinen ganz besonderen und bei den Fans so beliebten Anstrich. Und diesen Charakter wollen die Veranstalter unbedingt erhalten. Unter dem Motto: „Natur-Musik-Freundschaft“ firmiert einige Tage so etwas wie die Fortsetzung der Hippizeit mit anderer Musik.
Was 2007 als kleines Pflänzchen von Enthusiasten der Hochschule Harz gegründet wurde, hat sich längst zu einem anerkannten Fest für Rockfans entwickelt, die in familiärer Atmosphäre und abseits ausgetretener Mainstream-Pop- und Rockpfade ihre Bands abfeiern wollen. Auch in diesem Jahr können sich Festival-Liebhaber auf eine gute Mischung etablierter nationaler und internationaler Künstlern sowie junger aufsteigender Nachwuchsbands und diverse DJs verschiedener Musikgenres freuen.
Die Locations haben so fantasievolle Namen wie Jägerzirkus, Hexenhütte oder Zauberwald, Klangnest und Brockenbühne. Keine der zu diesem Festival auftretenden Bands hört man im Formatradio. Sei‘s drum. Die Festival-Dauertickets mit Campen sind längst ausverkauft, es gibt aber noch Chancen auf Tagestickets. Deren Preise liegen bei knapp 49 Euro.
Neu ist das Format „Grüner Zelten“, das „ein wenig Nachtruhe, harmonischen Umgang und Rücksicht auf die Natur“ verspricht, so Festival-Sprecherin Cindy Görner. Zur Anreise werden öffentliche Verkehrsmittel, darunter die Schmalspurbahn, die in Elend direkt Station macht, empfohlen. Für die kleine Gemeinde mit gut 400 Einwohnern avanciert das Festival wohl wieder zum Besucherereignis des Jahres. Bei den hochsommerlichen Temperaturen dürfte auch im seit 85 Jahren bestehenden Waldbad die Kasse klingeln. Schließlich ist Abkühlung wichtig, wenn es ab Nachmittag auf dem Infield heiß hergeht.
Übrigens ist auch das Rahmenprogramm anders als bei anderen Festivals. Auf einem Akustikpfad geht es durch den Nationalpark, außerdem locken Workshops und Lesungen, ein Fußball- und Volleyballturnier und das „Duell der Giganten“.
Aufgrund der aktuell extrem hohen Waldbrandgefahr haben die Veranstalter ihre Geschäftsbedingungen angepasst: „Feuer jeglicher Art ist verboten. Grillen, Rauchen, das Verwenden von Gaskochern sowie jegliche andere Arten von Feuer sind damit untersagt“, stellt Sprecherin Cindy Görner klar. „Wir planen, einen von der Feuerwehr überwachten Grillplatz einzurichten, auf dem Gäste ihren Grill nutzen und die Asche sicher entsorgen können. Obendrein wird es gesicherte Raucherinseln geben. Wir bitten alle Fans, die aktuell wirklich extrem hohe Brandgefahr im Blick zu haben“, lautet der Appell der Festival-Sprecherin.