Fernsehen „Querschuss“ - Sawatzki und Berkel spielen Geschwister
Der Suizid eines alten Mannes versetzt dessen Familie in einen Schock. Warum hat er das getan? Wer trägt Schuld daran? Davon erzählt der ARD-Film „Querschuss“.
![Im Film Geschwister, in echt ein Paar: Christian Berkel und Andrea Sawatzki](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/12/930e99e0-3372-4d29-b640-f24a1f1e2b01.jpeg?w=1024&auto=format)
München - Der Schuss zerschlägt die morgendliche Stille und danach ist nichts mehr, wie es mal war. Großvater Joachim hat sich das Leben genommen - und das kurz vor seinem 80. Geburtstag, für den die Vorbereitungen in vollem Gange sind. Doch statt diesen zu feiern, steht seine Familie nun am Sarg des alten Mannes und fragt sich: Wer war das eigentlich?
Der Film „Querschuss“ vom Bayerischen Rundfunk (BR), der am heutigen Mittwoch (12.2.) im Ersten gezeigt wird und auch in der Mediathek verfügbar ist, erzählt von einer der größtmöglichen Katastrophen, die eine Familie ereilen kann: der Suizid eines Angehörigen.
Denn denjenigen, die zurückbleiben, bleibt nicht nur die Trauer, sondern auch die Frage nach der Verantwortung: Hätte ich etwas merken müssen? Hätte ich es verhindern können? Ist es meine Schuld?
Jeder hat seine ganz eigenen Erinnerungen
Diese Fragen stellen sich Joachims Kinder Andreas (Christian Berkel) und Ulrike (Andrea Sawatzki), aber auch Schwiegertochter Bibi (Bibiana Beglau) und die Enkel Clemens (Thomas Prenn) und Stella (Stella Kann) in dieser kammerspielartigen, tragikomischen Familiengeschichte, in der jeder seine ganz eigenen Erinnerungen hat an den Toten.
Das gilt vor allem für seine Ex-Geliebte Bernadette (Ursula Werner), die eigentlich gekommen ist, um den 80. Geburtstag mit ihm zu feiern - und stattdessen seinen Tod mit viel Wein begießt.
Nach und nach werden nicht nur die komplizierten und sehr einzigartigen und ambivalenten Beziehungen der Angehörigen zu dem Gestorbenen deutlich, sondern auch die untereinander. Alte Konflikte brechen mit einer nie gekannten Heftigkeit wieder auf - vielleicht zum endlich reinigenden Gewitter.
Unterstützt wird die von Regisseurin Nicole Weegmann sehr feinfühlig und gut beobachtend inszenierte Geschichte von einem hochkarätigen Schauspiel-Ensemble in Hochform.
„Raum für unterschiedliche Perspektiven der Figuren“
Berkel und Sawatzki - im echten Leben ein Paar - spielen zum ersten Mal Geschwister und verleihen ihren Figuren dieses einzigartige Band aus Zuneigung und Rivalität, das es nur unter Geschwistern geben kann.
„Bei dieser Art Film gebührt die Bühne umfänglich dem Schauspiel-Ensemble und der Feinstofflichkeit der Figuren“, sagt die Regisseurin Weegmann. „Mir war wichtig, nah an den Figuren zu sein, aber nichts effekthascherisch aufzublasen, auch einen Raum zu lassen. Nicht nur physischen Raum, sondern auch Raum für unterschiedliche Perspektiven der Figuren, Blicke, gelesene Gedanken.“ Schließlich spiele auch die drückende Wetterlage und schwüle Sommerhitze samt Platzregen eine Rolle für die Atmosphäre im Film.