Gebrauchtwagen-Check Intermezzo mit Qualitäten: Der Toyota Auris als Gebrauchter
Das Auto war vor allem ein Namensexperiment: Statt Corolla versuchte es der japanische Hersteller mit dem Schriftzug Auris am Blech. Die Langzeitqualität des Kompaktmodells blieb davon unberührt.
07.02.2025, 00:05
![Nichts ist unmöglich: Auch nicht, dass Toyota aus dem Corolla zwischendurch den Auris (Bild) macht und hernach wieder auf Corolla wechselte.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/06/6320556f-8d76-4588-81dc-c78769914ecd.jpeg?w=1024&auto=format)
Berlin - Die Kampagne für den Namenswechsel war groß: Flächendeckend ließ Toyota vor rund 18 Jahren bundesweit Werbeplakate anbringen, um auf den Auris aufmerksam zu machen - Nachfolger des Corolla für europäischen Markt. Die Erstauflage war optisch noch leicht blass, die hier betrachtete Zweitauflage ist das schnittigere Auto.
Der „Auto Bild TÜV Report 2025“ notiert mit Blick auf dessen Abschneiden bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU): Gut stehe der Auris auch nach zehn Jahren da: „Sie bestehen in fast 70 Prozent der Fälle die HU ohne Mängel.“
- Modellhistorie: Es wurde schon als eine Zäsur wahrgenommen in der Autowelt, als sich Toyota 2007 auf dem hiesigen Markt vom Namen Corolla verabschiedete und stattdessen als dessen Nachfolger im Kompaktsegment den Auris einführte.
- Karosserie und Varianten: Die zweite Auris-Generation ist immer ein Fünftürer, seinen Vorgänger gibt es noch als Dreitürer. Die 2012 erstmals vorgestellte Kombiversion, die Konkurrenzmodellen wie VW Golf Variant oder Ford Focus Turnier Markanteile abjagen sollte, trägt den Namenszusatz Touring Sports.
- Abmessungen (laut ADAC): 4,28 m bis 4,56 m x 1,76 m x 1,46 m bis 1,48 (LxBxH); Kofferraumvolumen: 360 l bis 1.200 l (Schrägheck); 530 l bis 1.658 l (Kombi).
- Stärken: Die Neuauflage des Auris löste sich vom etwas altbackenen Look des Vorgängers und bekam ein deutlich schnittigeres Blechkleid verpasst. Vor allem als der geräumigere Kombi eignet sich der Nippon-Golf als recht komfortables Familienauto.
- Schwächen: Es werde Schatten: Das Abschneiden bei der HU wird vor allem durch eine durchwachsene Performance im Lichtkapitel getrübt. Vom Abblendlicht bis zur hinteren Beleuchtung - fast überall gibt es erhöhte Beanstandungsquoten.
- Pannenverhalten: Positiv ausgedrückt: Die Bilanz des Auris in der ADAC-Pannenstatisitk ist bunt. Für Modelle mit Erstzulassungsjahr 2012 und 2019 notiert der Club „hohe Pannenhäufigkeit“, im Mittelfeld der Datensammlung landen Exemplare von 2013 bis 2016 sowie 2018er-Jahrgänge. Gut schneiden einzig Modelle von 2017 ab.
- Motoren: Benziner (Vierzylinder, Frontantrieb): 73 kW/99 PS bis 97 kW/132 PS; Diesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 66 kW/90 PS bis 91 kW/124 PS; Hybrid (Vierzylinder-Benziner + E-Motor, Frontantrieb): 100 kW/136 PS Systemleistung.
Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern - drei Preisbeispiele:
- Auris 1.33 Dual VVT-i Basis (6/2015); 73 kW/99 PS (Vierzylinder); 105.000 Kilometer; 6.914 Euro.
- Auris 1.8 Hybrid Comfort Touring Sports (6/2017); 100 kW/136 PS (Vierzylinder + E-Motor); 86.000 Kilometer; 13.696 Euro.
- Auris 1.6 D4-D Comfort Start/Stopp (6/2018); 82 kW/112 PS (Vierzylinder); 113.000 Kilometer; 12.231 Euro.