1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Auto
  6. >
  7. Gebrauchtwagen-Check: Typisch und verfeinert: Der Renault Captur als Gebrauchter

Gebrauchtwagen-Check Typisch und verfeinert: Der Renault Captur als Gebrauchter

Wer ein Kompakt-SUV mit variablem Innenraum sucht, könnte beim Renault Captur landen. Laufleistungen sind oft niedrig und die Mängelquoten unter dem Durchschnitt - aber nicht bei jedem Bauteil.

Von Stefan Weißenborn, dpa 28.02.2025, 00:05
Mit der Zeit gegangen: Aus dem Vorgänger, dem Minivan Modus, wurde mit dem Captur ein Kompakter im SUV-Design.
Mit der Zeit gegangen: Aus dem Vorgänger, dem Minivan Modus, wurde mit dem Captur ein Kompakter im SUV-Design. Renault/dpa-tmn

Berlin - Man könnte sagen, der Captur ist erwachsen geworden. Mittlerweile fährt das Kompakt-SUV mit austariertem Design durch die Landschaft. Und größer ist er im Zuge der Jahre und Modellpflegen ohnehin geworden.

Dass Autos - also einzelne Exemplare - mit dem Alter nicht besser werden, ist aber auch bekannt. Die Kfz-Hauptuntersuchung (HU) durchläuft er unter dem Strich mit Beanstandungsquoten unter dem Durchschnitt zwar zufriedenstellend. Doch der Captur leistet sich auch Marotten.

  • Modellhistorie: Der erste Captur kam 2013 auf den Markt und wurde 2017 geliftet; zu den technischen Neuerungen zählten ein halbautomatischer Einparkassistent sowie in den gehobenen Modellvarianten LED-Scheinwerfer.
  • Karosserie und Varianten: Mit dem Vorgänger Modus - einem Minivan - hatte schon der Captur I außer in Details beim Familiendesign nicht mehr viel gemein. Sein Nachfolger aber, der in allen Dimensionen gewachsene Captur II, tritt noch etwas protziger auf und geht als kompaktes SUV glaubhaft durch - vor allem in der aktuellen Version.
  • Abmessungen (laut ADAC): Captur I: 4,12 m x 1,78 m x 1,57 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 377 l bis 1.235 l; Captur II: 4,23 m x 1,80 m x 1,58 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 422 l bis 1.275 l (Vollhybrid: 326 l bis 1.149 l; Plug-in-Hybrid: 265 l bis 1.118 l).
  • Stärken: Sein Fahrwerk gilt als komfortabel, sein Innenraum als recht flexibel - denn die Rückbank ist nicht nur verschiebbar, sondern auch der Boden im Kofferraum in der Höhe verstellbar.
  • Schwächen: Der Captur hat aber auch dezidierte Schwachstellen. Der Tüv-Report nennt zuvorderst schwächelnde Achsaufhängungen, die schon bei der ersten HU mit überdurchschnittlich hohen Beanstandungsquoten auffallen; ab dem vierten Termin im Fahrzeugalter von neun Jahren fällt das Modell öfter mit Rost am Fahrwerk auf.
  • Pannenverhalten: Hier zeigt die Kurve tendenziell nach unten. Noch als „sehr zuverlässig“ stuft der ADAC Exemplare mit Erstzulassung in den Jahren 2013 bis 2018 ein. Die Note „gut“ gibt es in der Pannenstatistik des Autoclubs für solche von 2019, während 2020er-Modelle darin mit schlechter Zuverlässigkeit und jüngere von 2021 zumindest mittlerer Zuverlässigkeit vorkommen. Als Pannenschwerpunkte nennt der ADAC die Einspritzventile bei Autos von 2019 und die Starterbatterie (2020).
  • Motoren: Captur I: Benziner (Drei- und Vierzylinder mit Frontantrieb): 66 kW/90 PS bis 110 kW/150 PS; Diesel (Vierzylinder mit Frontantrieb): 66 kW/89 PS und 81 kW/110 PS.

Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern - drei Preisbeispiele:

  • Captur I 1.3 TCe 150 Collection GPF (6/2020); 110 kW/150 PS (Vierzylinder); 56.000 Kilometer; 14.420 Euro.
  • Captur II 1.6 E-Tech Engineered (6/2020); 116 kW/158 PS (Plug-in-Hybrid); 34.000 Kilometer; 23.088 Euro.
  • Captur I 1.5 dCi 90 eco Luxe Energy (6/2015); 66 kW/90 PS (Vierzylinder); 128.000 Kilometer; 8.423 Euro.