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Genuss für die Feiertage Aufwendig, schnell oder vegetarisch: Dreimal Oster-Festessen

Es muss nicht immer Lamm, Kaninchen oder Eiersalat sein. Zum klassischen Oster-Essen gibt es hier leckere Alternativen: vegetarisch, aufwendig oder auch mal schnell und unkompliziert.

Von Katja Sponholz, dpa 14.03.2025, 00:05
Ein Lachs-Sahne-Gratin lässt sich schnell zubereiten - und das gewisse Etwas liefert ein Zitronen-Couscous.
Ein Lachs-Sahne-Gratin lässt sich schnell zubereiten - und das gewisse Etwas liefert ein Zitronen-Couscous. Jenny Böhme/familienkost.de/dpa-tmn

Görlitz/Lauenburg - Denkt Jenny Böhme an das festliche Oster-Essen ihrer Kindheit, fallen ihr vor allem die klassischen Rouladen ihrer sächsischen Oma ein - und dazu natürlich Klöße und Rotkohl. „Das ist ideal für ein genussvolles Essen mit der Familie“, sagt die Kochbuch-Autorin und Food-Bloggerin.

Wer lieber Fisch mag und nicht viel Zeit (oder Lust) zum Kochen hat, dem empfiehlt sie ein Lachs-Sahne-Gratin mit Bohnen und Zitronen-Couscous. Für Vegetarier serviert Rezeptentwicklerin und Food-Bloggerin Marita Koch einen besonderen Hackbraten. 

Klassiker vegetarisch: Falscher Hase

Tofu statt Hack - dieser falsche Hase schmeckt sicher nicht nur Vegetariern. Für die Füllung drei Eier 8 min hart kochen, kalt abschrecken und abkühlen lassen. Für den Hackteig 400 Gramm Natur- und 200 Gramm Räuchertofu grob raspeln und in eine große breite Schüssel geben. Für Marita Koch eine perfekte Mischung: „würzig, ohne zu intensiv zu sein und auch eine gute Alternative für sonst fleischliebende Menschen“. 

Dann folgende Zutaten kräftig verkneten und 10 min zugedeckt ruhen lassen:

  • 125 g fein gewürfelte Zwiebeln
  • 30 g Leinsamenschrot
  • 80 g Semmelbrösel
  • 30 g Tomatenmark
  • 1 geh. EL Dijon-Senf
  • zwei Eier, Salz, Pfeffer
  • je ein halber TL edelsüßes und scharfes Paprikapulver

Und so geht es weiter:

  • Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen
  • 175 g Zwiebel in 0,5 cm dicke Ringe schneiden und auf dem Boden einer rechteckigen, gefetteten Auflaufform verteilen
  • Eier pellen
  • Hackteig mit feuchten Händen auf Backpapier zu einer Fläche (ca. 30x25 cm) drücken
  • Eier der Länge nach in einer Reihe in die Mitte legen, mit Hackteig ummanteln, zu einem Laib formen und (ohne Backpapier) auf die Zwiebeln in der Form legen.

Glasieren gegen das Austrocknen

Für die Glasur:

  • 15 g Tomatenmark
  • 1 EL Sojasoße
  • 1/2 EL Ahornsirup
  • 1 EL Olivenöl

Alles in einem Schälchen verrühren. Braten mit etwa der Hälfte davon rundherum bestreichen. Für den Speck-Ersatz 2 Blatt Reispapier jeweils in 4 Streifen brechen und für 30 Sekunden in einen tiefen Teller mit Wasser tauchen. 

Abtropfen lassen, wie Speckstreifen mit etwas Abstand zueinander quer über den Braten legen. „Das hat eine coole Optik!“, sagt Koch. Mit der Hälfte der restlichen Glasur bestreichen. „Essenziell, damit der Braten nicht austrocknet“, so die Bloggerin. Den Rest der Glasur mit 60 ml Wasser verrühren und über die Zwiebeln am Rand verteilen. Das Ganze 40 min backen. 

Braten 5 min ruhen lassen, auf ein Brett legen, vorsichtig in Scheiben schneiden und mit den Zwiebeln aus der Form servieren. Wer mag, kann das Gericht auch am Vortag vorbereiten und am nächsten Tag noch einmal aufwärmen oder auch kalt servieren. Der Vorteil laut Marita Koch: Dann sei er garantiert „sensationell schnittfest“.

Beilage: Gebackene Möhren oder cremige Polenta

Als Beilage passen zum Braten gebackene Möhren, cremige Polenta und zitronige Ricottasoße. „Eine Soße ist bei dieser Kombination allerdings nicht unbedingt erforderlich, da selbst der Hackbraten sehr saftig ist“, sagt Marita Koch. Für die Möhren wird 1 kg mit Grün geputzt, etwa 4 cm Grün bleiben stehen. Gut waschen und dünn schälen.

Zubereitung: 

  • In einem Schälchen 1,5 EL Olivenöl
  • 1/2 EL Ahornsirup
  • 3/4 TL Salz
  • 1 Msp. Cayennepfeffer 

Alles miteinander verrühren. Möhren damit rundherum, inklusive des grünen Teils, bestreichen und nebeneinander auf ein Backblech mit Backpapier legen. Etwa 30 Minuten parallel mit dem Hackbraten im Backofen backen.

Für eine cremige Polenta in einem kleinen Topf aufkochen:

  • 300 ml Milch
  • 900 ml Gemüsebrühe
  • 20 g Butter
  • 1 leicht geh. TL Salz 

180 g Polenta mit einem Schneebesen einrühren, aufkochen und auf der ausgeschalteten Herdplatte im geschlossenen Topf 10 Minuten quellen lassen, dabei gelegentlich umrühren. „Am Ende nach Bedarf noch etwas Wasser unterrühren und sofort servieren“, empfiehlt Koch. 

Auf die Schnelle: Lachs-Sahne-Gratin

Das cremige Fischgericht kennen viele nur aus der Fertigpackung, aber es geht auch frisch. „Denn dafür werden nur ein paar Zutaten zusammengeworfen und dann im Ofen gebacken - super einfach, super lecker“, sagt Food-Bloggerin Jenny Böhme.

500 g Lachsfilet in eine Auflaufform legen und darauf eine Sauce verteilen aus:

  • 400 ml Sahne
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 EL Dill
  • 1 Knoblauchzehe (gepresst)
  • 1 TL Salz
  • etwas Pfeffer

Optional 1 TL Speisestärke untermischen - das macht die Sauce cremiger. Das Ganze dann bei 30 Minuten bei 180 Grad Umluft backen.

Dazu passt Zitronen-Couscous

Dazu passt neben grünen Bohnen ein Zitronen-Couscous: 

  • Für vier Personen 1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe schälen,würfeln und in 2 EL Olivenöl andünsten.
  • Dann 600 ml Gemüsebrühe dazugießen, kurz aufkochen, Herd ausschalten, 250 g Couscous unterrühren und 10 Min quellen lassen.
  • 1 TL Zitronenschale, 3 EL Zitronensaft und 2 EL gehackte Petersilie unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Tipp von Jenny Böhme: Das Couscous schmeckt auch als kalte Salat-Variante. 

Zeitaufwendig: Rouladen mit Klößen und Rotkohl

Ein Rat vorab: Wer sich für die zeitaufwendige Oster-Variante entscheidet, kann Rouladen und Rotkohl gut einen Tag vorher zubereiten oder sogar einfrieren. „Das tut dem Geschmack keinen Abbruch“, sagt Jenny Böhme. „Manches, wie der Rotkohl, wird sogar noch besser beim Aufwärmen.“

Für das Fleisch zunächst die Füllung vorbereiten: 

  • 8 Gewürzgurken vierteln
  • zwei Zwiebeln in dünne Streifen schneiden
  • Rouladen nebeneinander auf ein Brett legen
  • mit Salz und Paprikapulver bestreuen
  • dünn mit Senf bestreichen
  • mit je 4 Scheiben Gewürzgurke und Zwiebeln belegen

Jetzt mit Nadeln oder Klammern so zusammenstecken, dass die Füllung nicht auslaufen kann. Dann mit der zusammengesteckten Seite nach unten in eine Pfanne mit Butterschmalz geben und von beiden Seiten bei großer Hitze anbraten. 

Dazu Gemüsesoße servieren

„Das Geheimnis meiner Oma liegt in der Soße!“, sagt Jenny Böhme. 

  • Für diese 1 Zwiebel und 1 Möhre würfeln
  • in Butterschmalz glasig braten
  • so viel Gemüsebrühe angießen, dass der Boden zu 1 cm bedeckt ist.
  • Dann die Rouladen bei schwacher Hitze und geschlossenem Deckel für 90-120 min köcheln
  • Anschließend die Rouladen aus dem Topf nehmen und das Gemüse mit dem Sud pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken
  • Zum Andicken evt. etwas Speisestärke mit Wasser verrühren und untermischen
  • Dann 50 g saure Sahne unterrühren

Selbst gemachte Klöße zum Festessen

Neben Rotkohl dürfen natürlich auch Klöße nicht fehlen. Am besten nicht zur Fertigpackung greifen! „Gerade zu solchen feierlichen Anlässen wie Ostern machen selbstgemachte Klöße das Essen doch besonders“, sagt Jenny Böhme. Und sie schmecken auch intensiver. Damit keine breiige Masse im Kochtopf entsteht, gibt es jedoch einiges zu beachten.

Ganz wichtig: Mehligkochende Kartoffeln wählen. 

  • 1,5 kg als Pellkartoffeln kochen
  • gut abkühlen lassen
  • pellen und durch eine Kartoffelpresse drücken oder in eine Schüssel reiben.
  • Dann 250 g Mehl, 2 TL Salz und 2 Eier hinzufügen
  • Eventuell etwas Muskat hineinreiben

Die Klöße nicht kochen

Jenny Böhme empfiehlt, die Finger mit Kartoffelmehl zu bestäuben und 14 Klöße zu formen. „Die Speisestärke sorgt dafür, dass die Klöße eine gute Form bekommen und nicht festkleben“, sagt sie. Nun einen großen Topf Wasser mit etwas Salz zum Kochen bringen. Sobald es sprudelnd kocht, die Hitze herunterdrehen.

„Die Klöße behutsam hineingeben - das Wasser darf nun nicht mehr kochen!“ betont Böhme. Sonst lösen sich alle Klöße mehr oder minder in Wohlgefallen auf. Kleiner Tipp, für alle, kein Risiko zum Festtag eingehen wollen: Für Notfälle ein Paket für Fertigklöße in der Hinterhand haben.