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Handlich und deftig Sächsisches Handbrot: So gelingt der Festival-Renner daheim

Frisch gebacken, handgemacht, mit viel Käse gefüllt: Handbrote haben sich als beliebter Snack auf Festivals und Weihnachtsmärkten etabliert. Wie lassen sie sich zu Hause nachbacken?

Von Julia Felicitas Allmann, dpa 31.12.2024, 00:34
Krönendes Topping auf einem deftigen Handbrot ist eine Mischung aus Quark oder Schmand mit Schnittlauchröllchen.
Krönendes Topping auf einem deftigen Handbrot ist eine Mischung aus Quark oder Schmand mit Schnittlauchröllchen. Handbrotzeit/dpa-tmn

Leipzig/Hamburg - Sie sind deftig, herzhaft und einfach lecker: Vor allem in den Wintermonaten gelten gefüllte Handbrote als beliebte Stärkung – doch auch im Sommer haben sie sich auf Festivals und als Streetfood einen Namen gemacht. Was das Besondere daran ist, wissen die Gründer von „Handbrotzeit“, die seit mehr als 20 Jahren im Handbrot-Geschäft sind.

„Der Name Handbrot ist schon sehr alt und tauchte tatsächlich bereits in Grimms Wörterbuch auf“, sagt Tino Laube, einer der Geschäftsführer von „Handbrotzeit“. Seine Handbrot-Geschichte begann 2003. „Wir kannten ein ähnliches Produkt von einem Mittelaltermarkt und haben es adaptiert, neu interpretiert, qualitativ weiterentwickelt – vor allem mit viel Gouda-Käse als Füllung“, so Laube. „Weil wir damals von Dresden aus starteten, gaben wir dem Kind den Namen: Dresdner Handbrot.“

Handbrot statt Hotdog oder Bratwurst

Das Team verkaufte die Handbrote auf Stadt- und Weinfesten und auf Weihnachtsmärkten – seitdem ging die Erfolgsgeschichte des Handbrots immer weiter. „Wir begannen 2008, die Festivallandschaft zu erobern und trafen einen Nerv“, erzählt Tino Laube. „Immer wieder hörten wir: Endlich mal etwas anderes. Heute gibt es ganz viele Handbrote landauf landab.“ 

Der Profi zählt auf: „Kräuterhandbrot, Klosterhandbrot, märkisches Handbrot und noch vieles mehr. Der Begriff Handbrot ist zu einer Gattung geworden – ähnlich wie Hotdog oder Bratwurst.“ 

Was ist das Besondere an diesem Snack, der immer mehr Fans findet? „Es wird frisch vor Ort hergestellt, von uns meist im Steinofen gebacken und ist handlich im Verzehr“, sagt Laube. Es wird warm verkauft und enthält viel Käse. „So ist das Handbrot eine sättigende Mahlzeit und es kommt ohne Verpackung oder Besteck aus“, nennt Laube die Vorzüge. Das mache es zu einem perfekten Festival-Food.

Handbrot geht auch gut zu Hause

Doch auch im eigenen Ofen lässt sich ein gutes Handbrot zubereiten. Ein Beispiel stellt Anne-Katrin Weber in ihrem Buch „Deftig vegetarisch: Heimatküche“ mit ihrem Rezept für ein Sächsisches Handbrot mit Kraut und Käse vor. Dafür wird der Hefeteig aus Dinkelmehl (Type 630 sowie 1050) und Roggenmehl (Type 1150) hergestellt. 

Wieso die Mischung genau dieser Mehlsorten für ein gutes Handbrot entscheidend ist? „Mir ist die Kombination aus viel Dinkelmehl und etwas Roggenmehl wichtig, da die Mehlsorten für den Geschmack des Teigs verantwortlich sind“, sagte Anne-Katrin Weber. Wer kein Dinkelmehl zur Hand hat, könne es auch durch Weizenmehl (Type 550 und 1050) ersetzen.

Pellkartoffeln vom Vortag verarbeiten

Außerdem kommen bei ihr gekochte Pellkartoffeln – zum Beispiel vom Vortag – in den Teig. „Sie sorgen mit dafür, dass der Teig lange saftig bleibt“, verrät die Expertin. Nachdem der Teig vorbereitet ist, muss er 20 bis 24 Stunden im Kühlschrank stehen, bevor er weiterverarbeitet werden kann. Für die Füllung empfiehlt die Kochbuchautorin kräftigen Emmentaler oder Bergkäse, Sauerkraut und nach Belieben Kümmelsamen oder getrockneten Majoran.

„Das rustikale Handbrot ist ganz einfach zu verarbeiten“, sagt sie. „Den Teig auf etwas Mehl ausrollen, die Füllung als Strang darauf geben, die Teigränder der langen Seiten über die Füllung schlagen, den Teig an den kurzen Seiten entweder gut festdrücken oder umklappen, bevor der ganze Teigstrang mit der Teignaht nach unten auf einen Bogen Backpapier gelegt wird.“

Topping aus Schmand und Schnittlauch

Dieses Vorgehen verhindert, dass der Belag ausläuft. Im Anschluss drückt man den Teigstrang mit dem Stiel eines Holzlöffels in „Handbrotgröße“ ein und schneidet ihn zwischen diesen Markierungen mit einem Messer ein. „Das klingt jetzt komplizierter, als es ist“, sagt Anne-Katrin Weber. Bei ihr gehört am Ende unbedingt ein cremiger Klecks Schnittlauch-Schmand auf das frisch gebackene Handbrot.

Sie wollen eine andere Füllung als Sauerkraut? Alternativ bieten sich auch angebratene Champignons mit viel Zwiebeln, Knoblauch und Kräutern an. Oder Sie wählen eine herzhaft gewürzte Füllung aus Kürbis, Lauch, Schmand und Käse.

Gouda-Schinken-Füllung ist Festival-Hit

Und was ist bei den Foodtrailern von „Handbrotzeit“ die beliebteste Füllung auf Festivals und Märkten? „Vorwiegend ist die Füllung mit Gouda und Schinken beliebt“, sagt Tino Laube. „In den letzten Jahren läuft auch die Variante mit Gouda und Champignons immer besser.“ 

Unabhängig von der Füllung hat er einen Tipp, damit jedes Handbrot auch zu Hause ein leckerer und herzhafter Erfolg wird: „Die Voraussetzungen für ein gelungenes Handbrot sind ein ehrlicher Hefeteig und viel Liebe.“ Komme dann noch ein Klecks Quark mit Schnittlauch-Streuseln obendrauf, stehe dem perfekten Handbrot-Genuss nichts mehr im Wege.