Alte Küche in neuem Glanz Küche kostengünstig aufmöbeln - dank kreativer Ideen
Ihre alte Küche könnte ein kleines Facelifting vertragen? Auch mit wenig Budget können Sie viel erreichen. Wie das DIY-Upgrade mit etwas handwerklichem Geschick gelingt, und was gerade im Trend liegt.

Mannheim/Köln - Die Küche ist für viele das Herz des Hauses. Doch wer sich an ihrer Einrichtung satt gesehen hat, dem kann das heimelige Gefühl schnell vergehen. Eine neue Ausstattung ist in der Regel teuer. Aber muss es gleich ein kompletter Umbau sein?
Nicht unbedingt. Experten geben Tipps, wie Sie ihre Küche auch mit wenig Geld wieder in einen Wohlfühlort verwandeln. Hier ein paar kreative Ideen.
Frischer Look für Küchenfronten
Die Fronten prägen das Erscheinungsbild der Küche. Frisch in der Lieblingsfarbe lackiert, wirken sie fast wie neu. „Wichtig ist eine gründliche Vorbereitung“, sagt Mareike Hermann von der DIY Academy in Köln. Dazu gehört - Fronten:
- ausbauen und gegebenenfalls ausbessern
- gründlich reinigen
- anschleifen, grundieren und erst dann neu lackieren
„Es gibt spezielle Farben für Küchenfronten, die sich mit dem passenden Werkzeug ganz einfach auftragen lassen“, so Hermann. Von selbstklebenden Folien, etwa in Holz- oder Marmor-Optik, rät sie dagegen ab: „Die werden schnell stumpf, sind anfällig für Kratzer und sehen schnell billig aus.“
Und welche Farben sind derzeit angesagt? „Matte und dunkle Töne liegen im Trend“, sagt Volker Irle von der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK). „Vor allem Grau, kombiniert mit Grün, Erde, Sand und Terrakotta. Auch Rottöne sind im Kommen.“
Sein Tipp: Kreidefarben sorgen für einen besonders samtigen Effekt.
Griffe und Knäufe austauschen
Kleine Änderung mit großer Wirkung: „Schicke Griffe und Knäufe, zum Beispiel aus bemaltem Porzellan, gibt es günstig in Baumärkten und Deko-Geschäften“, sagt Mareike Hermann. Allerdings müssen sie optisch zu den vorhandenen Bohrlöchern passen.
Was ihr besonders gefällt: selbstgemachte Lederschlaufen. Diese kann man mit einer schönen Schraube und Unterlegscheibe befestigen. „Das macht viel her.“
Rückwände und Fliesenspiegel aufpeppen
Wer vorhandene Fliesen umgestalten will, hat viele Möglichkeiten: Überstreichen, mit Fliesenstickern in allen erdenklichen Mustern bekleben oder besonders unansehnliche Exemplare mit Fliesenplatten abdecken. „Glasplatten wirken sehr edel“, sagt Mareike Hermann.
Küchenexperte Volker Irle gibt zu bedenken: Wenn man nicht gerade eine Küche im Landhausstil haben will, sind klassische Fliesen nicht mehr im Trend. Moderne Küchen setzen auf Glas- oder Acrylglas-Nischenverkleidungen.
Dennoch muss keiner den kompletten Fliesenspiegel herausreißen. Stattdessen rät Irle, die Fliesen komplett zu übermalen. „Ein helles Grau oder ein Sandton gehen immer.“
Nackte Rückwände ermöglichen noch mehr Gestaltungsspielraum. Wie wäre es etwa mit einer auffälligen Tapete? „Toll machen sich Landschaften oder abstrakte Muster“, so Hermann.
Offene Regale und Materialmix
Eine Wohlfühl-Küche braucht Luft. „Wenn man zu viele Oberschränke hat, wird es schnell eng und drückend“, sagt Mareike Hermann. Also am besten ein oder zwei Fronten entfernen - und stattdessen eine offene Regallandschaft schaffen.
Dafür eignen sich etwa Weinkisten oder alte Schubladen oder Regalbretter mit Baumkante. Sie empfiehlt einen Materialmix aus Natur- und Metallelementen. „Setzen Sie Kontraste mit Drahtkörben und Massivholz.“
Relingsysteme, also Schienen an der Wand, eignen sich ideal, um Messer, Küchenutensilien oder Kräutertöpfe zu befestigen. Auch den Spülschwamm oder eine Küchenrolle kann man dort stilvoll aufbewahren. „Das schafft zusätzlichen Stauraum, hält die Arbeitsfläche frei und lässt die Küche aufgeräumter und freundlicher wirken.“
Die Küche ins richtige Licht rücken
Licht bringt buchstäblich Glanz in die Küche. „Investieren Sie in dimmbare LED-Lichtleisten, um zwischen Lounge- und Arbeitsbeleuchtung wechseln zu können“, rät Volker Irle. Diese lassen sich unter Regale, Oberschränke, hinter Glastüren oder hinter der Arbeitsplatte anbringen und sorgen für moderne Lichteffekte.
Auch eine Vintage-Pendelleuchte vom Flohmarkt über der Arbeitsfläche sieht gut aus. Dazu hat Mareike Hermann noch einen Tipp: „Vor den Lichtquellen angebrachte Plexiglasstreifen in Orange oder Rot sorgen für eine richtig schöne Stimmung.“
Feinschliff mit Deko-Elementen
Das Küchenherz schlägt wieder? Sollte jetzt ihr Budget nicht ausgeschöpft sein, können Sie noch weitere dekorative Elemente ergänzen. Dafür bieten sich etwa Vorratsdosen, ein schöner Teppich für den Küchenboden, neue Vorhänge oder ein neuer Brotkasten an. „Dazu Klebehaken, neue Geschirrtücher oder einen Servierwagen, der den Raum zusätzlich erweitert“, schlägt Hermann vor.
Damit die Küche dennoch nicht zugestellt wirkt, gibt sie als Orientierung noch den Tipp: „Alles, was die Küche einladender macht und auch wirklich benutzt wird, gehört hinein. Alles andere kommt radikal raus.“