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Kortison mit Nebenwirkung

15.09.2012, 03:14

Frage: Vor vier Wochen bekam ich wegen starker Rückenschmerzen eine sogenannte Facettenbehandlung (periradikuläre Therapie). Dabei hat mein Orthopäde ein schmerzlinderndes Medikament in das Wirbelsäulengelenk injiziert. Wenige Tage danach kam es zu Rötungen und Schwellungen im Gesicht. Kann es einen Zusammenhang geben?

Es antwortet Prof. Dr. Christoph Lohmann, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg:

Bei der Facetteninfiltration wird zusätzlich zum schmerzlindernden Medikament auch in den allermeisten Fällen eine Kortisoninjektion vorgenommen. Das Kortison dient in diesem Fall zusätzlich zur schmerzlindernden Therapie dazu, dem umgebenden Gewebe Flüssigkeit zu entziehen, und so die entstandene Schwellung am Facettengelenk mit Störung der Funktion desselben und Beeinträchtigung des Nervens zu reduzieren. Kortison ist ein körpereigenes Hormon, welches in der Nebenniere produziert wird.

Kortison wirkt antientzündlich, sodass der Effekt der lokalen Schmerztherapie gesteigert werden kann. Es können durch eine Kortisoninjektion geringe Spuren des Kortisons auch in den Kreislauf gelangen.

Dies kann zu einer vorübergehenden Rötung und Blutdruckssteigung führen, zum genannten Kortisonflash. Das ist abhängig von der Kortisondosis und bildet sich ohne Therapie in wenigen Tagen zurück. Kurzfristige Änderungen des Zuckerstoffwechsels sind ebenfalls zu beobachten. Eine Gewöhnungsreaktion des Körpers tritt nicht ein.

Sollte nochmals eine Facetteninfiltration bei Ihnen notwendig sein, ist es gut möglich, dass wieder ein Kortisonflash entsteht.