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Anlaufstelle im Harz Diagnose Autismus: Wo Betroffene in Blankenburg Hilfe finden

Was tun, wenn bei meinem Kind Autismus diagnostiziert wird? Rat und Hilfe bietet ein engagierter Verein in Blankenburg: das Autismuszentrum Kleine Wege.

Von Jens Müller Aktualisiert: 17.12.2024, 10:21
Das Autismuszentrum Kleine Wege unterhält in der Nordstraße 17 in Blankenburg seine Vereinsräume mit einer Beratungsstelle.
Das Autismuszentrum Kleine Wege unterhält in der Nordstraße 17 in Blankenburg seine Vereinsräume mit einer Beratungsstelle. Archivfoto: Jens Müller

Blankenburg. - Bekommt ein Kind die Diagnose Autismus, ändert sich für die betroffene Familie das Leben komplett. Doch sie steht mit dieser Herausforderung nicht allein. Dafür sorgt ein engagiertes Team in Blankenburg.

„Wir können Orientierung und Rat geben bei ganz verschiedenen Themen wie Diagnostik, Therapie, Schule, Familie, Behindertenrecht und vieles mehr“, zählt Silke Czerwenka auf. Die Blankenburgerin stand einst selbst vor der Frage, wo sie Hilfe bekomme, nachdem bei ihrer Tochter Autismus diagnostiziert worden war.

Nach ersten Kontakten zum Südharzer Regionalverband des Dachvereins Autismus Deutschland in Nordhausen, schlug sie mit weiteren Betroffenen einen eigenen Weg ein. „Am 20. Oktober 2009 gründeten einige Eltern autistischer Kinder und zwei Pädagogen in der Freien Ganztagsschule Neinstedt einen Selbsthilfeverband für Menschen mit Autismus“, blickt Silke Czerwenka zurück. Starthilfe gab es auch für diese Gruppe vom Dachverband Autismus Deutschland (Hamburg).

Autismuszentrum Nordharz ist Ansprechpartner vor Ort

Ziel des Regionalverbandes ist es, vor Ort Ansprechpartner zu sein für Familien mit autistischen Kindern. „Unser wichtigster Partner ist dabei das Autismuszentrum Kleine Wege mit Hauptsitz in Nordhausen. Hier arbeitet ein multiprofessionelles Team nach dem Konzept Kleine Wege und in Anlehnung an den TEACCH Ansatz, ein aus den USA stammendes und seit Jahrzehnten bewährtes Förderprogramm“, erläutert Silke Czerwenka. Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Autismus können dadurch eine individuelle und autismusspezifische Förderung erhalten, die ihnen eine erweiterte Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht.

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2011 wurde in der Blankenburger Nordstraße 17 eine Außenstelle eingerichtet. „Das war ein großer Gewinn, entfiel damit eine Stunde Fahrzeit über den Harz für die Betroffenen“, so Silke Czerwenka, die mit ihren Mitstreitern die Räume in der Villa sogar erweitern konnten.

„Bei der Einrichtung unterstützte uns zum wiederholten Male der Lions Club Blankenburg. Die Fitness- und Gesundheitsakademie RM Balance in Blankenburg spendete Geld für die Beschaffung eines Beamers und einer Leinwand. Ebenso veranstaltete das IT Unternehmen microvista in Blankenburg ein Benefiz-Konzert mit der kanadischen Singer-Songwriterin Amanda Rheaume zu unseren Gunsten. So konnten wir neue Flyer drucken, unsere Webseite überarbeiten und einen Bücherschrank für unsere Bibliothek anschaffen“, zählt sie auf.

Dort können sich Vereinsmitglieder nicht nur Fachliteratur und Videos ausleihen: „Wir bieten regelmäßige Treffen an, entweder zu bestimmten Themen oder einfach nur zum Erzählen.“ Der wichtigste Aspekt ist aber die Vernetzung: „Wir können uns nur für die Belange von Menschen mit Autismus einsetzen, wenn wir auch davon wissen. Brisante Themen sind immer wieder Diagnostik, Schulbegleitung, Schulabsentismus, Kostenübernahmen, Antragstellungen, Widersprüche ...“, weiß Silke Czerwenka. Sie lädt Betroffene ein, mit ihr in Kontakt zu treten - E-Mail: autismus.nordharz@web.de.

Aktuelle Infos im Internet unter www.autismus-nordharz.de