Feuerwehr Alarm mitten im Wettkampf der Feuerwehren in Wörmlitz: Auto von Lieferdienst brennt aus
Beim Wettkampf im Löschangriff Nass in Wörmlitz (Jerichower Land) muss die Feuerwehr ausrücken: Ein Auto von einem Lieferdienst stand in Flammen.

Wörmlitz - Es ist schon beinahe kurios, wenn es nicht so ernst wäre: Da befinden sich Feuerwehren in Wörmlitz im Wettkampft „Löschangriff Nass“ und wetteifern um den Wörmlitzer Nachtpokal, auf einmal kommt es zur Alarmierung: Ein Auto von einem Lieferdienst stand in Flammen.
Irgendwie ungerecht: Als es während des beliebten Wörmlitzer Nachtausscheides am 2. September 2023 wirklich darauf ankam, hatte keiner die Zeit gestoppt. In den beliebten feuerwehrsportlichen Wettkampf „Löschangriff Nass“ auf dem Wörmlitzer Reitplatz platzte kurz nach 19 Uhr die Alarmierung und aus heiterem Himmel wurde für die Wörmlitzer Gastgeber aus Spaß Ernst.
Brand fast vorm Gerätehaus
Unmittelbar vor dem Wörmlitzer Feuerwehrgerätehaus in der Lindenstraße geriet ein Lieferfahrzeug eines Menü-Bringdienstes in Brand. Laut Polizei war die Ursache Brennpaste, die das Essen warmhält. Diese lief aus bisher unbekannten Gründen aus und entzündete so das Fahrzeug. Während der Fahrer das Fahrzeug noch rechtzeitig und unverletzt verlassen konnte, brannte das Fahrzeug kurz darauf komplett aus. Die Polizei schätzt den Schaden auf einen fünfstelligen Betrag.

Die Wörmlitzer Feuerwehrleute hatten sofort ihre Vorbereitung auf den anstehenden ersten Durchlauf im Wettkampf abgebrochen und schalteten auf Ernstfall-Modus. Sie fehlten daraufhin für über eine Stunde beim bunten Treiben auf dem Reitplatz. Spontan übernahmen andere die Aufgaben als Zeitnehmer. Erst zum „Zwischenspiel“ – einem unterhaltsamen Geschicklichkeitslauf zwischen den beiden Durchgängen - stießen die Wörmlitzer Brandhelfer wieder zum Turnier dazu und durften ungeachtet des Endergebnisses als „moralischer Sieger“ gelten.
Es sind verschiedene Gründe, die den Wörmlitzer Nachtpokal so beliebt machen, dass regelmäßig Wehren aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus anreisen. Zum einen sind es die abgewandelten Varianten des üblichen „Löschangriffs“. Dieses Mal mussten die 13 Erwachsenenteams und drei Jugendwehren beim zweiten Lauf von der Mitte der Wettkampfbahn starten, statt wie üblich auf Höhe der Tragkraftspritze. Für eine besondere Atmosphäre sorgt auch der späte Beginn um 18 Uhr: So findet ein Teil der Läufe unter Flutlicht statt.

Einen weiteren Vorteil benannte Gerd Pieper von der Feuerwehr Rietzel: „Es ist entspannter, wenn man erst abends anfängt. Dann hat man am Tag seine Verpflichtungen - anders als beim Kreis- oder Stadtausscheid, bei dem man morgens schon antreten muss und der ganze Tag dabei draufgeht.“
Für einen besondern Spaß sorgte die Wehr aus Wüstenjerichow. Die Kameraden brachten ihre alte Handdruckspritze aus dem Jahr 1898 mit und absolvierten damit den Löschangriff in gar nicht schlechter Zeit. Am Ende nahm der Vorjahressieger den Wanderpokal wieder mit nach Hause. Schartau siegte vor Rietzel und Wollin. Die Jugendmannschaft der Gastgeber nahm erstmals beim Wörmlitzer Nachtausscheid teil.