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Schüler beschäftigen sich mit der künftigen Gestaltung des Grundstücks Breiter Weg 44 Dirt-Park oder Grünes Klassenzimmer?

Von Steffen Reichel 12.01.2012, 05:27

In diesem Jahr soll nach Abriss der alten Handschuhfabrik und Ihleufer-Sanierung das brach liegende Grundstück Breiter Weg 44 im Burger Zentrum neu gestaltet werden. Dafür haben Schüler Vorschläge erarbeitet, die am Dienstag vorgestellt wurden.

Burg l Mit ihrem inzwischen zu den Akten gelegten Vorschlag, auf dem von der Ihle an zwei Seiten begrenzten Grundstück Breiter Weg 44 eine Minigolfanlage einzurichten, lag die Burger Verwaltung nicht weit entfernt von dem, was sich junge Leute wünschen. Das ergab am Dienstag die Präsentation eines Ideen-Wettbewerbs, zum dem der Burger Geschäftsmann Manfred Reppin aufgerufen hatte.

Vertreter des Roland-Gymnasiums und der beiden Burger Sekundarschulen waren im Historischen Rathaus Gast von Bürgermeister Jörg Rehbaum, der zusammen mit Bau-Fachbereichsleiter Mario Schmidt und Stadtentwicklungs-Expertin Sonnhild Noack interessiert den Ausführungen der jungen Leute folgte.

Das Modell eines Dirt-Parks (Fahrradparcours) hatte zum Beispiel Christian Stahl (Gymnasium) dabei. Er und seine Mitstreiter, die eigens eine Arbeitsgemeinschaft gegründet hatten, um Vorschläge ihrer Mitschüler zu sammeln und zu visualisieren, haben noch weitere "sportliche Ideen" vorgetragen: Fußballwiese, Skater-Anlage, Irrgarten. Aber auch ein Platz für die Umwelt-Bildung könnte das Grundstück Breiter Weg 44 werden. Während die Gymnasiasten eine Streuobstwiese ins Gespräch brachten, hatten Francesca Beling und Benedikt Rose von der Dieserweg-Sekundarschule die Vision eines Lern-Biotops, das durch "Panzerglas" auch die Beobachtung des Lebens in der Ihle möglich macht. Celine Rodeck und Lisa Grusdas von der Clausewitz-Sekundarschule haben in ihren Arbeiten das Thema "Grünanlage" variiert.

Ihre konzeptionellen Ideen und konkreten Entwürfe sollen ebenso wie die anderen Vorschläge in die weitere Diskussion um die Gestaltung des Grundstücks Breiter Weg 44 und auch anderer Flächen in Burg einfließen, versprachen die Vertreter der Stadtverwaltung den Jugendlichen und ihren Lehrern.

Die Gestaltung der Brachfläche zwischen den beiden Ihle-Armen könnte noch in diesem Jahr realisiert werden. Das Geld stehe bereit, so Sonnhild Noack. Manfred Reppin sagte, dass er begeistert sei, was die Jugendlichen auf seine Anregung hin zustande gebracht haben. Die zusammengekommenen Vorschläge seien ein Baustein im Prozess der demokratischen Entscheidungsfindung. "In Diskussionen um die weitere Gestaltung der Stadt sollten nicht nur Gewerbetreibende und Senioren zu Wort kommen", dankte Reppin den Jugendlichen für ihr Engagement.

Auch Bürgermeister Rehbaum war begeistert: "Sogar an eine Winterabdeckung für den von ihnen geplanten Brunnen haben die Jugendlichen gedacht - alle Achtung!" Dass in vielen Entwürfen der Schüler das Element Wasser variantenreich aufgegriffen wurde, so der Stadtchef weiter, sei auch eine Bestätigung für die bisherigen Planungen und vorbereitenden Arbeiten an diesem Standort zwischen den beiden Ihle-Armen. "Mit der Ufersanierung haben wir den richtigen Weg eingeschlagen, um das Grundstück bald so zu gestalten, dass es ein Schmuckstück in der Innenstadt wird, das von vielen angenommen wird."

Nicht weit vom Breiten Weg, an der Ecke Deichstraße/Schulstraße, wurde jüngst mit der Einweihung eines Spielplatzes bereits bewiesen, wie Innenstadt-Brachflächen ansprechend gestaltet werden können.