Tonnen an Schlamm entfernt Drei Teiche renaturiert: Nedlitz bei Gommern bekommt ein neues Ausflugsziel
Monate der Arbeit, Tonnen an Schlamm. So lässt sich die Sanierung von drei Dorfteichen in Nedlitz (Jerichower Land) zusammenfassen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und bietet ein neues Ausflugsziel.
Nedlitz - Wo vor einigen Monaten und Wochen noch schwere Maschinen im Einsatz waren, zwitschern heute die Vögel, quaken die Frösche und schwimmen die Entenküken friedlich im Wasser. Nun wurden drei renaturierte Teiche in Nedlitz feierlich an die Gemeinde übergeben, die einen wertvollen Habitatverbund bilden.
Der Schlangenteich an der Amtswiese, der Burggraben und der Katzenteich im Ortsinneren sind Teil eines neuen Naturerfahrungsraums. Besucher sind vor allem am Schlangenteich eingeladen, einen Spaziergang entlang des Ufers zu unternehmen. Ein Weg wurde angelegt und eine überdachte Sitzmöglichkeit geschaffen, von der aus man den Blick auf den Teich genießen kann. Eine Informationstafel gibt Auskunft über den Lebensraum Gewässer und seine Bewohner.
3.000 Kubikmeter Schlamm
Insgesamt wurden rund 3.000 Kubikmeter Schlamm entfernt, 140 Gehölze sowie drei Bäume gepflanzt und fünf Nistkästen sowie fünf Fledermaushöhlen installiert.
Oliver Uhlmann vom Ehle/Ihle-Verband lobte bei der feierlichen Übergabe die konstruktive Zusammenarbeit mit Gommerns Bürgermeister Jens Hünerbein, Ortsbürgermeisterin Christine Becker und dem Landkreis. Er bedankte sich für die schnelle Erteilung aller behördlichen Genehmigungen, betonte jedoch auch die nicht unerheblichen bürokratischen Hürden. Ein besonderer Dank ging an die Nedlitzer Bürger Eberhard Rode und Marco Schirmer, die bei der Konzepterstellung mitgewirkt hatten.
„Ich persönlich und auch der Ortschaftsrat sind sehr glücklich, dass wir dieses große Projekt noch abschließen konnten. Ganz besonders freut uns, dass alle drei Teiche davon profitiert haben“, sagte Christine Becker, die noch amtierende Ortsbürgermeisterin von Nedlitz.
„Es war eine hervorragende Arbeit von allen Beteiligten“, lobte sie. „Die Firma Vebiro hat eine sehr, sehr gut Arbeit geleistet. Das haben mir auch viele Bürger berichtet. Es gab keinerlei Beschwerden. Es ist wirklich toll geworden“, freut sich Christine Becker.
Langgehegter Wunsch
Auch sie selbst wird nun des Öfteren zum Schlangenteich schlendern, den tollen Blick von der Raufe aus auf den See genießen, sagt sie. „Was dort entstanden ist, ist ideal zum Verweilen. Nicht nur ich werde nun öfter mit den Enkeln dort hin gehen, viele Nedlitzer haben mir schon berichtet, wie toll sie es dort finden“, sagt die Ortsbürgermeisterin.
Auch Gommerns Bürgermeister Jens Hünerbein ist voll des Lobes. „Mit der finanziellen Förderung der Teichrenaturierung ist für uns als Stadt ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. Die Arbeiten, die dort über den Unterhaltungsverband veranlasst worden sind, verliefen völlig komplikationsfrei. Wir danken dem Verband und dem beauftragten Unternehmen ganz explizit für die gute Zusammenarbeit und Umsetzung der Maßnahme“, so Hünerbein.
450.000 Euro für drei Teiche waren nötig
„Nedlitz hat durch diese Maßnahme im Bereich der Amtswiese erheblich dazugewonnen. Schön, dass dort auch eine Sitzgelegenheit geschaffen wurde und eine Schautafel über die Flora und Fauna eines solchen Habitats informiert“, so Hünerbein.
Dieses Projekt, dessen erste Konzeptidee 2020 entstand, wurde im Januar 2021 durch das Artensofortprogramm des Landes Sachsen-Anhalt vollständig gefördert. Die endgültige Zusage der Förderung erfolgte im Oktober 2023, woraufhin die Planung und Bauleistungen ausgeschrieben wurden. Trotz Frost und zugefrorener Teiche konnte der Bau im Januar 2024 beginnen und im Mai 2024 erfolgreich abgeschlossen werden. Insgesamt wurden dafür mehr als 450.000 Euro in die Hand genommen.
Großer Auflauf bei der feierlichen Einweihung
Zur feierlichen Übergabe und dem symbolischen Durchschneiden des Bandes waren zahlreiche Gäste anwesend, darunter Robert Quicker, Bauleiter der ausführenden Firma Vebiro, und Joachim Beiler, Geschäftsführer von Vebiro. Ebenfalls anwesend waren Jens Hünerbein, Kay Gericke, Verbandsvorsteher des Ehle/Ihle Verbands, Michael Janssen, Referatsleiter für Grundsatz Wasserwirtschaft und Naturschutz, sowie Stefan Dreßler, Beigeordneter des Landkreises Jerichower Land.