schreckliche tat auf weihnachtsmarkt Kommentar zum Anschlag in Magdeburg: Auf einmal ist alles still
Der Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt stürzt Magdeburg, Sachsen-Anhalt und das ganze Land in tiefe Trauer. Auch, weil es keine abschließende Antwort auf die Frage nach dem "Warum?" geben kann.
Magdeburg. Und auf einmal ist alles still. Regen prasselt auf Regenschirme und Kapuzen. Einzelne Tropfen füllen die Stille und bilden das Hintergrundrauschen für einen Abend, an dem mehr als Tausend Menschen am Magdeburger Dom die Worte fehlen.
Um 19.04 Uhr, 24 Stunden nach der Tat, die die Stadt, Sachsen-Anhalt und das ganze Land in Trauer stürzt, läuten die Domglocken. Menschen liegen sich in den Armen, weinen, schauen zu Boden und denken an die Opfer und Angehörigen.
Anschag in Magdeburg: Jeder Mensch wird für immer wissen, wo er am 20. Dezember 2024 war
Jeder Mensch hier wird für immer wissen, wo er am 20. Dezember 2024 war. Ein Vergessen an den Abend, an dem die Angst, einen geliebten Menschen verloren zu haben, für viele von uns so real war, kann es nicht geben. Es wird für immer der Freitag sein, an dem die Frage „Geht’s dir gut?“ mit so viel Angst verbunden ist, dass Tränen in die Augen schießen.
Alle bisher erschienen Artikel zum Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt mit Bezug zum Jerichower Land:
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Es wird aber auch immer der Abend bleiben, an dem alle vorherigen Streits, alle Alltagsprobleme von dieser unbändigen Welle der Trauer für einen Moment mitgezogen werden. An diese Stelle tritt Erleichterung, wenn die Antwort kommt: „Mir geht es gut.“ Den Angehörigen der fünf Todesopfer und 200 Verletzten blieb dieses Gefühl verwehrt. Ihnen gelten unsere Gedanken und unser Mitgefühl.
Rettungskräfte und Helfer gilt unser Dank und Mitgefühl
Ebenso gilt den unzähligen Rettungskräften und Helfern, auch aus dem Jerichower Land, unser Dank und unser Mitgefühl gleichermaßen. Denn auch sie werden diese schreckliche Tat und die Bilder danach nicht mehr loslassen. Ihnen wünschen wir Kraft, einen Weg zu finden, um sie zu verarbeiten. Wie das gehen soll - darauf haben wir heute keine Antwort. Da ist vielmehr die immer gleichbleibende Frage: Warum? Auf diese Frage wird niemand jemals eine Antwort finden. Diese Frage politisch zu instrumentalisieren, ist pietätlos.
Liebe Leser und Leserinnen, wir wünschen Ihnen die Kraft, den Anschlag in Magdeburg zu verarbeiten und ein Weihnachten, an dem Liebe statt Hass dominiert.