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Himmelfahrtsgottesdienste in Grabow und auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow Menschen behalten den Himmel im Auge und lauschen Luther und Weggefährten

Von Bettina Schütze 11.05.2013, 03:20

Auch in diesem Jahr waren die Gottesdienste zu Christi Himmelfahrt in Grabow und auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow wieder gut besucht. An beiden Veranstaltungen nahmen insgesamt rund 500 Besucher teil.

Grabow/Dörnitz/Altengrabow l Die traditionelle Wallfahrt auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow stand unter dem Motto "Den Himmel im Auge behalten". Er fand diesmal am idyllisch gelegenen Zimmermannsteich statt, da der Biwakplatz durch übende Truppen aus Belgien belegt war. Eingeladen hatten wie immer die Anrainer-Kirchengemeinden. Die Besucher kamen aus dem Jerichower Land, Potsdam-Mittelmark und Zerbst.

Das veranlasste wohl einige Besucher, etwas weiter zu fahren als erlaubt, um zum nicht mehr existierenden Ort Gloine zu gelangen. "Das geht aber nicht. Wer Interesse an einer Führung hat, kann sich gerne bei mir melden", machte Hauptmann Olaf Langkawel, Leiter des Truppenübungsplatzes Altengrabow, deutlich. Er informierte die Besucher in seiner kurzen Begrüßungsrede auch darüber, dass in den nächsten Jahren rund 30 Millionen Euro in den Truppenübungsplatz investiert werden.

Pfarrer Georg Struz aus Loburg "hatte schon am frühen Morgen Gebete zum Himmel geschickt", wie er erzählte. Und es hatte sich gelohnt, denn die Sonne schien. Für ihn "ist der Himmel ein Synonym für Gott. Der Himmel steht uns offen".

In seiner Predigt machte der katholische Pfarrer Jörg Bahrke aus Burg darauf aufmerksam, dass "es heute noch Menschen gibt, die verfolgt werden, weil sie Christen sind". Aber der Glaube sei ein Geschenk, "wir müssen unser Herz öffnen", so der Pfarrer weiter, "denn der Himmel lebt von uns. Wo wir sind, ist ein Ort Gottes".

Auch an die Kinder wurde gedacht. Für sie gab es einen Kindergottesdienst. Die Kollekte ging diesmal an das Kinderhospiz der Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Laurentiusbläser aus Loburg und Möckern.

Luther und Weggefährten im Streitgespräch über Toleranz

Der Pfarrbereich Grabow/Hohenseeden feierte diesmal den Himmelfahrtsgottesdienst gemeinsam mit der Kirchengemeinde St. Nikolai und U. L. E. Burg in Grabow. Auch hier spielte der "Wettergott" mit, denn pünktlich zum Beginn der Freiluftveranstaltung hörte der Regen auf. Und so wurden aus den Regenschirmen im Verlaufe des Gottesdienstes dann Sonnenschirme. Der Posaunenchor Parchau begrüßte die vielen Gäste mit einer fröhlichen Melodie.

Auf dem Hof der Gaststätte "Zum weißen Roß" konnten aber auch noch andere Gäste begrüßt werden, aus längst vergangenen Zeiten. Dr. Martin Luther (Gemeindepädagoge Arend Fritzsch) und seine Frau Katharina (Gemeindepädagogin Anke Fritzsch) und weitere Zeitgenossen wie Katharina Krapp (Superintendentin Ute Mertens), Anna von Stettin (Kirchenmusikerin Cornelia Frenzel) und Johannes Gümbel (Pfarrer Peter Gümbel) feierten den Gottesdienst nicht nur mit, sondern lieferten sich auch zur Freude des Publikums ein Streitgespräch über Toleranz und Harmonie.

Der Grund für dieses ist ganz aktuell. Das Jahr 2013 ist innerhalb der Lutherdekade als Themenjahr der Toleranz überschrieben. "Und mit Toleranz hatte es Luther nichts so sehr", machte Pfarrer Peter Gümbel deutlich.

Die Kollekte wird für die Kirchengemeinde und als besondere Aufgabe in der evangelischen Kirche in Deutschland verwendet. "Wir wollen damit die Verbreitung einer Einschulungsfibel unterstützen", erklärte Superintendentin Ute Mertens.