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Künstler aus Potsdam überzeugen Mit altem Traktor und Holperpiste: Graffiti soll in Möckern illegale Schmierereien verhindern

Was tun gegen Schmierereien? In Möckern wird diese Frage mit Graffiti beantwortet. Künstler aus Potsdam sollen einen alten Traktor über eine Holperpiste fahren lassen. So wie früher.

Von Stephen Zechendorf 17.03.2025, 07:15
So soll der Trafo von Möckern-Lühe nach seiner Gestaltung aussehen.
So soll der Trafo von Möckern-Lühe nach seiner Gestaltung aussehen. Foto: D. Friedrich/art efx

Möckern. - Auf dem zentralen Dorfplatz von Möckern-Lühe – der sogenannten Insel – soll schon bald ein holperiger Feldweg entstehen und darauf ein alter knallroter Traktor abgestellt werden. Diese – rein optische – Maßnahme soll verhindern, dass der neu aufgestellte Trafo-Kasten der Avacon mit wilder Grafitti beschmiert wird.

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Möckerns Ortsbürgermeister Detlef Friedrich präsentierte vor Kurzem erstmals den Entwurf, der auf den neuen Trafokasten in Lühe aufgesprüht werden soll. Seit vielen Jahren schon gibt es eine Vereinbarung der Avacon mit Kommunen im Landkreis, die nüchternen Stromkästen optisch zu gestalten.

Graffiti-Aktion soll in Möckern Schutz vor Schmierereien bieten

Auch in anderen Ortsteilen der Einheitsgemeinde Möckern wurden schon viele moderne Schaltkästen so verziert. Die Erfahrungen zeigten: „Solch kunstvoll gearbeitete Bilder werden seltener mit wilder Graffiti beschmiert, als nicht verzierte Trafo-Stationen.“

Nicht selten prangen dann ortstypische Elemente auf den vier Seiten der Trafos. Angefertigt werden die Bilder von den Potsdamer Graffiti-Künstlern von „art efx“.

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„Mich hatten die Künstler gefragt, was denn in Lühe abgebildet sein soll“, sagt Detlef Friedrich. „Es sollte etwas sein, was in die Gegend passt.“ Und so schlugen die Potsdamer Künstler den nun fertigen Entwurf vor. Ein solcher Traktor tuckert tatsächlich oft durch Lühe, wenngleich die Flurneuordnung rund um das Dörfchen längst schon für modernere Wege gesorgt hat.

Es habe keine Umfrage oder Abstimmung im Ort gegeben, so der Ortsbürgermeister: „Dann hätte es vermutlich 25 verschiedene Vorschläge gegeben.“ Nach seinen Informationen soll das Motiv innerhalb der kommenden vier bis acht Wochen realisiert werden.

Auf Wunsch des Eigentümers wird alter Trafoturm in Möckern abgerissen

Bis Mitte des vergangenen Jahres hatte der Stromversorger Avacon in Möckern-Lühe einen hochaufragenden gemauerten Trafo-Turm genutzt, um elektrische Energie aus dem Stromnetz für die Nutzung in den Haushalten umwandeln zu können.

Doch dessen Tage sind gezählt. Weil sich der alte Trafoturm auf privatem Grund und Boden befindet, seien die Eigentümer gefragt worden, ob der Turm stehen bleiben könne oder auf Kosten von Avacon abgerissen werden soll. Die Eigentümer entschieden sich für den Abriss.

Vielerorts erfahren solche alten Trafotürme eine ökologische Nachnutzung. So übernahm in Klein-Lübars ein Verein die Verantwortung für den dortigen Trafoturm. Er dient jetzt Wildtieren als Unterschlupf- und Nistmöglichkeit. Auch in Wörmlitz soll der auf kommunalem Grund stehende Trafoturm einer Nutzung für die Tiere zugeführt werden.