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Zukunft der Burg Loburg Möckern: Konzept für Loburger Burg gefordert

Die Burganlage in Loburg befindet sich in einem schlechten Zustand. Lokalpolitiker kritisieren das und fordern ein Konzept für die Zukunft der Burg.

Von Stephen Zechendorf 14.09.2023, 07:31
Blick in die Ausstellung im Dachgeschoss der Burg Loburg.
Blick in die Ausstellung im Dachgeschoss der Burg Loburg. Foto: Stephen Zechendorf

Möckern/Loburg - „Gibt es konkrete Vorstellungen seitens der Stadt, wie es mit der Burg Loburg weitergeht?“ Mit dieser Frage meldete sich am Dienstag das Möckeraner Ausschussmitglied Lothar Weinert (Wählergemeinschaft Fläming) zu Wort. Der Zustand der Burg sei bei einer von ihm organisierten Stadtratsveranstaltung von vielen Teilnehmenden als „erschreckend“ bezeichnet worden, sagte Weinert.

Weinert griff dabei direkt die Vereinsführung „an oberster Spitze“ an und nannte „Verbohrtheit“ als Grund, dass es in den vergangenen Jahren immer wieder „Zank und Streit“ um die Burg gegeben habe. Was die Zukunft der Burg betreffe, seien Wandel und Fortschritt erforderlich, sagte Weinert und stellte die Frage in den Raum, ob dies mit der aktuellen Vereinsführung überhaupt möglich sei.

Das Dachgeschoss als Veranstaltungssaal

Aktuell fordert die Verwaltung als Eigentümer vom Verein „Loburger Weg“ die komplette Beräumung des Dachgeschosses im Haupthaus, weil massiver Holzwurmbefall hier umfangreiche Arbeiten erforderlich macht. Der Verein hat dort eine Ausstellung eingerichtet. Noch ist die Beräumung nicht erfolgt. Ein Übergangslager für die zu beräumenden Exponate war erst kürzlich hergerichtet worden.

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Nach Aussagen von Möckerns Stadtbürgermeisterin Doreen Krüger (Wählergemeinschaft Fläming) sind über die Behandlung des befallenen Gebälks hinaus weitere Arbeiten an der Burg erforderlich. Diese seien jedoch nur mit Fördergeldern zu stemmen.

Um in den Genuss solcher Förderung zu gelangen, müsste die Burganlage jedoch der Öffentlichkeit zugänglich sein, es müsse öffentliche Veranstaltungen und geregelte, verlässliche Öffnungszeiten geben.

Stadtchefin fordert ein Konzept für die Zukunft der Burg

„Wir brauchen ein Konzept für die Burg“, so die Stadtchefin am Dienstag. Sie könne sich vorstellen, dass das Dachgeschoss im Haupthaus künftig für Veranstaltungen verschiedenster Art genutzt werde.

So könne auch die Ortschaft das Objekt nutzen: „Dann haben wir nicht mehr das Problem, dass wir ein Dorfgemeinschaftshaus brauchen. Der Dachboden ist riesig, da kann man gut und gerne wirklich große Veranstaltungen durchführen“, zeigte sich Doreen Krüger überzeugt und nannte als Beispiele Theater, Konzerte oder Lesungen.

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Der „Loburger Weg“ könne im unteren Bereich trotzdem noch Räume zu Zwecken der Heimatpflege herrichten. Der Verein besäße ja „relativ viele Anschauungsmaterialien“, so Krüger. So könne man die Aspekte Veranstaltungszentrum und Heimatpflege verbinden.

Ein Konzept für die Burg solle jetzt detailliert ausgearbeitet und dann vorgestellt werden. Die Stadtchefin verwies auf ein anstehendes Treffen mit dem Vorstand des Loburger Weges am heutigen Donnerstag.

Hoffnung auf Leader-Förderung

Der Vorsitzende des Kulturausschusses Rüdiger Claus sprach der Burg ein sehr großes Potenzial zu, welches im Moment aber nur ansatzweise genutzt werde. Auf die Dringlichkeit einer Burgrenovierung wies auch Stadtrat Ulrich von Wulffen hin. Mit der neuen Leader-Förderperiode habe die Stadt die Chance, die notwendigen Renovierungen stemmen zu können.

Dazu müsse man sich aber an die Leader-Spielregeln halten. „Dazu muss auch für weite Bereiche der Burg Baufreiheit hergestellt werden“, heißt es in einem der Volksstimme vorliegenden Schreiben von Ulrich von Wulffen.

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„Sollte dieser Weg nicht eingeschlagen werden, besteht aus meiner Sicht leider nur die Möglichkeit, dass der Mietvertrag mit dem Loburger Weg zeitnah gekündigt wird“, schreibt von Wulffen, der „die Leistungen des Loburger Weges der Vergangenheit“ nicht in Frage stellen will: „Die Leistungen des Vereins sind aber kein Freibrief, die zukünftige notwendige Entwicklung zu behindern.“

Dem Verein der Burganlage fehlt das Interesse

Ulrich von Wulffen war zeitweise im Vorstand des 2005 gegründeten „Loburger Burgvereins“, der sich Erhalt und Pflege der historischen Bausubstanz verschrieben hatte und ein Nutzungskonzept für die Burg erarbeiten wollte. Schon damals gab es Unstimmigkeiten mit dem ebenfalls auf der Burg wirkenden Verein „Loburger Weg“.

Im Dezember 2014 hatte der damalige Ortschaftsrat Loburg beschlossen, dass der „Loburger Weg“ als alleiniger Verein auf dem Gelände der Burganlage tätig sein soll. Aus dem Burgverein ging im Jahr 2016 der Verein „KulturVeste Loburger Land“ hervor. Nach Aussagen dessen Vereinschefs Andreas Vogler hat die „KulturVeste“ aber kein Interesse daran, die Loburger Burg zu übernehmen.